Montag, 21. September 2015

Tegernseelauf


Und dann stand der Termin für den Tegernseelauf auch schon vor der Tür! Statt einem harten Trainingssommer hatte ich es hitzebedingt eher ruhig angehen lassen: Auf etwas mehr als 70 Kilometer hab ich es im August geschafft, und Anfang September kamen nicht mehr so viele dazu, da ich nach dem Ende der Sommerhitze immer leicht am kränkeln war.

Daher wollte ich das ganze eher locker angehen lassen und einfach Spaß am Laufen haben. Und genau der schien sich schon vor dem Startschuss zu verabschieden. Nämlich als ich die ganzen Menschenmassen sah, die da alle mitlaufen wollten. Die Startnummern reichten bis über 6000 und bei der Startaufstellung stand ich weit hinten inmitten einer unglaublichen lauten Menschenmasse.
Die Vorstellung, dass sich die jetzt gleich alle ehrgeizig in Bewegung setzen wollten... schnell einen Platz weiter am Rand suchen und die Panik unterdrücken. Tatsächlich ging es sehr langsam los und erst über 6 Minuten nach dem Startschuss überquerte ich die Start/Ziel - Linie und die Uhr lief auch für mich.
Am Anfang war ich wieder viel zu schnell mit der großen Masse unterwegs und musste mich dann nach und nach auf mein Lauftempo abbremsen. Anders als beim Schlierseelauf ging das diesmal schon deutlich schneller und überhaupt war mein Tempo von Kilometer 3 bis 8 sehr konstant.

Da die Strecke eine Wende eingebaut hatte, konnte ich auch alle meine Mitstreiter auf der 10km-Strecke sehen.Wobei es schon auch etwas erschreckend war, als man den 1.Läufer schon wieder auf dem Rückweg gesehen hat, während man selbst noch recht weit am Anfang war. Der Sieger sollte am Ende auch schon nach 32 Minuten fertig sein, und hätte mich damit sogar noch überrunden können. Mit meiner 10km-Endzeit wäre ich übrigens ganz knapp am Treppchen vom Halbmarathon vorbeigeschrammt, wenn man mir denn 11 Kilometer geschenkt hätte.

Aber das war mir ja eh egal, und ich bin einfach gelaufen. Und je länger ich gelaufen bin, umso besser hab ich mich gefühlt. Etwa bei der Hälfte war da zwar immer noch die Angst, dass ich mein Tempo bald nicht mehr halten kann und langsamer werde, aber mit jedem Kilometer näher am Ziel lief es sich immer befreiter. 

Nach gut 8 Kilometern kam dann der lange Anstieg, bevor es zum Zieleinlauf den Berg wieder hinunter gehen sollte. Zu diesem Zeitpunkt ging es mir sogar noch so gut, dass ich fast schon übermütig schnell den Berg hinauf gesprintet bin, bis mir die Lungen gebrannt haben. Mein Plan auf dem Anstieg noch mal ein paar Leute hinter mir zu lassen ging voll auf, weswegen ich dann fast schon euphorisch ins Ziel gesprintet bin!
Insgesamt war ich 1 Minute langsamer als am Schliersee, aber dafür fühlte sich alles viel lockerer an und ich hatte zum Schluss nur noch ein breites Grinsen im Gesicht. Platz 760 von 901 Teilnehmern auf den 10km - das ist doch ein guter Anfang.

So ein bisschen juckts mich jetzt schon, das doch auch mal mit diesem Halbmarathon zu versuchen. Die 21km um den Tegernsee bieten sich ja eigentlich dazu an. Vielleicht versuch ich das demnächst einfach mal ganz langsam, um zu sehen, ob es mir denn auch Spaß macht. Viel mehr als 15km bin ich bisher nie am Stück gelaufen, aber eigentlich liegt mir länger besser als schneller.
Daher bin ich gespannt, was die nächsten Monate so bringen werden. Ich hoffe auf einen schönen Lauf-Herbst.