Dienstag, 21. Juni 2016

Auf dem Steg




Montag Abend, ich sitze auf dem Steg, die Füße im Wasser. Durch den Regen vom Wochenende reicht der See direkt bis unter die Holzplanken und ich sitze damit nur knapp über dem Wasser. Das Wasser ist kalt, die Sonne dafür um so heißer. Eine sanfte Brise weht eine Wolke weißer, flockiger Samen herüber, ich blinzle in die Sonne und versuche diese unwirklich-idyllische Atmosphäre in mich aufzunehmen.
Dieser See und diese Berge - ich bin verliebt. Ich möchte am liebsten auf dem Steg sitzen bleiben und über dem Wasser schweben.

Die Fähre kommt vorbei, macht eine 180° Drehung und legt am anderen Ufer an.
Beachtliche Wellen rollen auf mich zu. Alles um mich herum scheint plötzlich in Bewegung. Mein Magen dreht sich auch ein bisschen, als die Welle immer näher heran rollt, direkt vor mir ist, lautlos unter mir hindurch rauscht und schließlich ans Ufer schwappt. Ich sitze sicher auf dem Holz, das sich kein Stück bewegt.

Der Moment war wunderschön, ich genieße die Zeit hier am See. Es fühlt sich wie Urlaub an - und langsam wächst der Gedanke, dass es bald woanders weiter gehen könnte.