Montag, 28. März 2011

Aftermath

Grün-Rot hats in BaWü doch geschafft!!! Ich hatte die Unistädte nicht genügend berücksichtigt, denn in idesem Umfeld konnten die Grünen 9 Dirketmandate ergattern: Mannheim, Heidelberg, Stuttgart, Tübingen, Freibug und Konstanz. Gerade in Tübingen war es extrem knapp und gerade mal 26 Stimmen Vorsprung hatt der Grüne Kandidat vor der CDU-Herausforderin.
Ein grüner Ministerpräsident, das wird doch mal eine spannende Sache! Jetzt müssen sie zeigen, was sie können! Bisher steht das Land hier ja wirtschaftlich recht gut da und auch das Schulsystem liefert mit die besten Ergebnisse in Studien. Bei allem Reform-Elan gilt es in diesen Bereichen nichts kaputt zu machen. Und wie es nun mit diesem Bahnhof in Stuttgart weitergeht wird auch spannend: Ich hoffe nur dass zügig weitergebaut wird, das eine oder das andere. Von einer großen Dauerbaustelle hat ja nun wirklich keiner was.

Natürlich wird jetzt auch wieder kräftig gegen die Bundesregierung gewettert... aber mal ehrlich: dass Beck mit der SPD in RLP weiterregiert und dass in BaWü ein Wechsel überfällig war, dazu braucht man doch gar nicht nach Berlin zu schauen. Nur für die Medien ist es natürlich spannender das auch immer noch auf die Frau Merkel beziehen zu können um damit gesamtdeutsches Interesse (und Zeitungsverkäufe, Klicks im Internet, usw.) zu wecken.

Aus politischer Sicht spannender finde ich hingegen eher das Befinden der SPD. Fehltritte und Skandale in CDU/CSU und in FDP.. da wundert sich keiner, dass die Federn lassen müssen. (Wobei die CDU in RLP Gewinne verzeichnen konnte!)
Die SPD hingegen verliert ebenso konstant an Boden: gewaltige Verluste in RLP und Negativrekord in BaWü. Seit fast 60 Jahren wollen sie Sozialdemokraten im Ländle ans Steuer... und die Ironie will es, dass sie es gerade mit ihrem allerschlechtesten Ergebnis schaffen. Dank einem überragenden Zugewinnen für die Grünen, die zum Teil auch auf Mobilisierung von Fukushima-sensibiliserte Nichtwähler zurückzuführen sind.
Einzige Hoffnungsschimmer für die SPD: zumindest in BaWü wandern die Wähler der Linkspartei nun wieder zur SPD zurück. Und die Linken versinken fast auf einem Niveau mit der Piratenpartei. Aber das wird kaum zum Bundestrend werden.

Ob die Grünen weite rim Aufschwung bleiben, liegt nun erstmal in ihren eigenen Händen und was sie in RLP und BaWü machen werden. Berlin wählt im September und a wurde ja teilweise auch schon über früne Bürgermeister/innen gemunkelt.

Samstag, 26. März 2011

Wahl in Baden-Württemberg

Morgen ist es soweit, hier wird gewählt und ich finde es ist sehr spannend!
Bekommt Deutschland den ersten grünen Ministerpräsidenten? Einerseits das Stuttgart 21 - Gerangel und andererseits die Grünen im Aufschwung durch ein derzeit erhöhtes Gefahren-Bewusstsein der Atomkraft: Für viele scheint die Abwahl Mappus klare Sache zu sein.
Und die offenen Fragen demnach nur noch ob Linke oder FDP die 5% schafft und ob die Grünen vor der SPD liegen und es dann Schmid oder Kretschmann heißt.

Ehrlich gesagt fände ich einen Politikwechsel auch mal dringend notwendig, allein schon von dem Aspekt her gesehen, in wie weit Vetterleswirtschaft der eingesessenen Eliten eine rationale Poltitk dominiert. Dazu ist der Stuttgarter Bahnhof wohl bestes Beispiel.
Dennoch halte ich es für sehr wahrscheinlich, dass die CDU erneut eine Mehrheit der Sitze im Landtag bekommt, denn dazu braucht sie gar keine absolute Stimmenmehrheit. Grund dafür ist das Wahlrecht in Baden-Württemberg.

Jeder hat nur 1 Stimme und kann die an einen Kandidaten im Wahlkreis vergeben. 70 Direktmandate werden so durch relative Mehrheit vergeben. 60 weitere Sitze (ohne Überhangmandate) werden dann prozentual verteilt, an alle Parteien über 5%. 2006 gab es dann am Ende 139 Sitze im Landtag (11 mehr als 2001).
Bei den letzten Wahlen 2006 hat die CDU 69 von diesen 70 Direktmandaten holen können und hatte damit im Vergleich zu 2001 sogar noch 6 Sitze mehr trotz über 280.000 Stimmen weniger.
Die Frage ist nun also: Wer wird der CDU die Wahlkreise streitig machen können? Alle Umfragen sehen die Konservativen weiterhin als stärkste Kraft und es nützt SPD und Grünen nichts, wenn sie in jedem Wahlkreis zusammengerechnet mehr Stimmen bekommen.

Sollten am Ende also weiterhin nur 4 Parteien im Landtag sitzen und eine davon die FDP sein, dann wird es wohl auf eine Fortsetzung von Schwarz-Gelb hinauslaufen. Und das halte ich ehrlich gesagt für am Wahrscheinlichsten.

Richtig schwierig wird es aber werden, wenn 5 Parteien in den Landtag kommen. Dann wird es für Grün-Rot kaum reichen und Schwarz-Rot wäre nach diesem Wahlkampf wohl wahrscheinlicher als Schwarz-Grün. Irgendwelche 3 Parteien-Koalitionen fände ich persönlich am kritischsten, v.a. wenn die Linkspartei "duldet". Wenn man eine Partei nicht für fähig hält, sie an der Regierung zu beteiligen, dann soll man sich doch auch nicht von deren Stimmen abhängig machen. Da finde ich es konsequenter, sie entweder zum vollwertigen Partner (gemessen an ihrer Stimmenanzahl) zu machen, oder sie in die Opposition zu schicken.

Entscheiden ist also noch lange nichts und bis Sonntag, 18h haben wir es in der Hand! Egal ob ihr einen Wechsel wollt oder was anderes, bitte geht wählen! Und wer eine stabile Politik möchte (in welche Richtung auch immer), dem empfehle ich ein Kreuz bei den vier großen Parteien oder wenn ihr 100% von der Linken überzeugt seid, dann zu Not eben auch noch da. Nur wer regiert bestimmt den Kurs, und Stimmen an kleinere Parteien bringen denen vielleicht etwas Geld ein, aber effektiv für die Politik gar nichts.
Und wer in RLP wohnt, der soll dort natürlich auch wählen gehen! ^^

Donnerstag, 24. März 2011

Behörden-Wahn

Magisterarbeit: geschafft!!!
Wieder mal nur auf den letzten Drücker am Tag der Abgabe fertig geworden... da bin ich ein bischen mit mir selbst enttäuscht weil ich es doch zum Schluß in Ruhe vorher schaffen wollte... naja. Nun wartet man eben auf die Korrektur und das Examen.

Und daneben geht die Jobsuche nun also in die entscheidende Phase... und auch die Frage, was ich denn eigentlich genau will. Alle bisherigen Bemühungen des letzten Jahres ein Praktikum in einem Verlag zu machen sind im Sand verlaufen also denke ich, dieser Karriere auch mal nicht weiter hinterher zu rennen. Auch heute meine zuständige Bearbeiterin vom Arbeitsamt gemeint hat, dass ich mich da auf jeden Fall weiter bewerben soll, auch wenn sich da pro Job 200 bis 300 andere Interessenten bewerben werden von denen mindestens 100 jünger und besser qualifiziert sind. Ehmm... das macht nicht wirklich Sinn, oder?
Überhaupt erscheint mir diese Agentur für Arbeit doch ziemlich sinnlos zu sein. Fast die Hälfte der Zeit hat sich die gute Frau dann über meinen Lebenslauf ausgelassen. Der sei nämlich nicht modern genug, denn Überschriften unterstreichen... das ist ja wohl kaum noch zeitgemäß und sie könne mir da nur dieses Buch empfehlen, was DAS Trendbuch für stylische Lebensläufe darstellt.
Außerdem seien moderne Bewerbungsfotos heute quadratisch bis hin zu rechteckig und nicht mehr im Passbild-Format. (Ich hab sie zu diesem Zeitpunkt schon gar nicht mehr fragen wollen, was sie denn mit "rechteckig" meint... wtf)
Meine größte Motivation nun bald einen Job zu finden ist nun also diejenige, dass ich ansonsten in drei Monaten einen weiteren Termin bei dieser Frau wahrnehmen muss. :(

Und wusstet ihr, dass es - zumindest in Tübingen - auch noch ein 2.Amt gibt, auf das man gehen muss, wenn man irgendwelche Leistungen beantragen will?

Derweil muss ich mich dann auch noch mit der Rentenversicherung herumschlagen, von wann bis wann ich denn nun eigentlich studiert habe. Das steht zwar in der ersten Zeile meiner Exmatrikulationsbestätigung einwandfrei nachzulesen... aber hier stört sich die Sachbearbeiterin daran, dass das Formular bereits im Februar von der Uni ausgestellt worden ist, und ich ja anscheinend unmöglich im Februar schon wissen konnte, dass ich im März mein Studium beenden will und überhaupt bin ich wohl der Einzige, dessen Semester einfach so am 31.03. endet.

Warum bekomm ich bei diesem ganzen Behörden-Wahn eigentlich permanent das Gefühl, dass ich ein absoluter Einzelfall bin und noch nie dagewesene Angaben mache?

Oh Mann, aber das Leben muss nun eben auf irgendeine Reihe bekommen werden... auf welche Reihe genau, da bin ich ja ziemlich flexibel. Ich bin der festen Überzeugung dass es mehrere Plätze gibt, auf denen ich mich gut und gewinnbringend (für mein Umfeld und auch für mich) einbringen könnte... und (nur!) einen davon gilt es zu finden! Derzeit gibts zwar nur eine offene Bewerbung (mit meinem völlig altmodischen Lebenslauf...), und das müssen nun zum Wochenende hin auf jeden Fall wieder mehr werden, aber hey: vielleicht warte ich hier ja auch schon auf den Volltreffer! ;)

Montag, 7. März 2011

Die letzte Woche!

Noch eine Woche bis zur Abgabe der Magisterarbeit! Noch eine Woche Student! Ok.. offiziell bin ich noch bis zum 31.März Student und ab nächster Woche werde ich dann erstmal wieder das tun, was man als Student ja auch oft genug so tut: Mich meiner freien Zeit freuen.

Achja... wenns nur schon soweit wäre. Aber so viel ist noch zu schreiben und so viele Gedanken wollen noch Form annehmen... uff. Ich hab diese Arbeit wirklich unterschätzt. Das Lernen auf die Prüfungen war anstrengend, aber Magisterarbeit schreiben ist doch nochmal ganz was anderes. Der Kopf ist fast schon erschreckend voll und irgendwie lande ich gedanklich immer wieder bei meinem Thema. Die letzten Nächten häufen sich zudem auch noch seltsame Träume, was ungewöhnlich ist, da ich in der Regel einen tiefen Schlaf habe.

Hat jemand von euch zufällig den Roman "Ingrid Babendererde" von Uwe Johnson gelesen? Kann man ruhig mal tun, ist gut. Im Zentrum dieses Romans hält diese Ingrid also eine Protestrede und muss deswegen die DDR verlassen. Und am Ende soll sie dann in Stuttgart wohnen. Ja, und nun träumte mir letztens, dass mein Vermieter mal wieder eine Demo gegen Stuttgart 21 organisiert (der ist da in der Tat sehr aktiv) und dass ich im speziellen dafür verantwortlich bin, dass eben jene Ingrid Babenderede unbeschadtet ihre Rede halten kann. Aber Neo-Stasis hatten einen Anschlag vor und es gab kurz vor der Kundgebung irgendwo eine Explosion, dann Massenpanik, dann Tote und dann sitz ich im Bett und brauch erstmal ein paar Minuten um mich wieder zu beruhigen. Oh Mann.

In einer anderen Nacht wurde es dann noch abgefahrener: Ich war auf eine Hochzeit eingeladen, irgendwo, in irgend nem Kaff. Da ich mich dort verlaufe, bin ich etwas zu spät und alle anderen Gäste waren schon da und warten vor der Kirche und sind sauer auf mich. Als ich dann da bin, stelle ich fest, dass ich überhaupt niemanden kenne. Nicht mal die, die heiraten. Der Bräutigam ergreift daraufhin das Mikrofon und meint, dass die Hochzeit noch nicht ganz finanziert sei. Jeder der in die Kriche rein will müsse ihm nun also erstmal 3 Tafeln Schokolade abkaufen. Ich denke mir: So ein Scheiß, da schreib ich doch lieber eine Französisch-Klausur. Zufällig ist hinter mir dann auch eine Schule und ich also nichts wie rein. Das schien so eine integrative Waldorf-Schule zu sein, auf jeden Fall musste ich ins Igel-Klassenzimmer. Das erkannte man daran dass an der Wand ein rießiger selbstgebastelter Igel hing. Der bestand aus Müll und ein paar Kinder haben gerade noch die Stacheln aufgehängt.
Dann mussten die Kinder alle gehen, weil die Klausur los ging. Es war eine Übersetzungsklausur., deutsch-französisch. Wir durften ein Wörterbuch benutzen, aber ich hatte ja keins dabei, weil ich ja eigentlich auf eine Hochzeit gehen wollte. Also hab ich von der Lehrerin eines bekommen. Ein Taschenwörterbuch, das nur halb so groß war wie die der übrigen. Und eigentlich war es gar kein Buch sondern ein Wiener Schnitzel. Und ich hatte auch gar keine Stifte, sondern nur Messer und Gabel. Und irgendwie hab ich auch kein Aufgabenblatt bekommen. Ich wollte mich beschweren, aber es hieß dann nur, dass ich eben irgendeinen französischen Text raten solle, weil die Chancen, dass ich dabei dann was richtig übersetzen würde, bei mir genauso groß seien. Also versuche ich von dem Schnitzel die Panade abzukratzen um ein Wort nachzuschlagen... aber da das nicht klappt, ess ich das Schnitzel einfach. Der Typ vor mir irritiert mich dabei extrem, weil er ständig von mir abschreiben will. Also beschwere ich mich nochmal, dass ich so absolut nicht arbeiten könne, ohne Aufgabenblatt und so. Meine Lehrerin ist total genervt und gibt mir also endlich auch den Text, den ich übersetzen solle. Und ich fange dann an mit dem ersten Satz, den ich auf Spanisch übersetze in der Hoffnung, dass das keiner bemerkt. Denn eigentlich kann ich kein Französisch. Als ich mit dem ersten Satz fertig bin, kommt die Lehrerin dann schon wieder zu mir: Denn wenn ich nun schon von ihr ein Aufgabenblatt will, dann will sie nun endlich den Nachweis von mir, dass ich auch katholisch bin. Aber ich bin nicht katholisch. Also fliege ich aus dem Kurs raus und zum Glück auch aus dem Traum, aber nicht aus dem Bett. wtf

Seitdem gibts jeden Abend für mich eine Kapsel Baldriankonzentrat mit Hopfen und seitdem schlaf ich auch wieder besser.
Aber jetzt: kein Blog mehr schreiben, sondern Magisterarbeit!

Dienstag, 1. März 2011

Für die Wissenschaft?

Die Magisterarbeit wächst und gedeiht, nur nicht so schnell wie sie sollte. Das werden nun noch anstrengende zwei Wochen... aber so langsam wird klar, dass das Licht am Ende des Tunnels eben doch Licht ist und kein entgegenkommender Zug! Da es auf bisher 36 Seiten schonmal 67 Fußnoten gibt soll man mich mit Plagiatsvorwürfen nur mal schön in Ruhe lassen: Das wird alles wasserdicht werden!

Was da sonst so über Doktorarbeiten berichtet wird derzeit... das finde ich sehr traurig, und zwar in jeder Hinsicht: Dass jemand sowas versucht, obwohl er den Titel überhaupt nicht braucht. Dass der Doktorvater nun total entrüstet und empört ist anstatt sich zu schämen dass er vorher nichtmal den Hauch einer Ahnung gehabt haben will, als er die 1,0 vergeben hat. Und dass nun tatsächlich Leute meinen, es gehe bei der ganzen Sache um die Wissenschaft. Es geht um Politik, es geht um Landtagswahlkampf in vier Bundesländern, und weiter auch noch um Kommunalwahlen. Oder warum wird eine jahrealte Doktorarbeit plötzlich "entlarvt"? Der Mann war zu beliebt und zu erfolgreich, also wurde nach Fehlern gesucht. Und wahrscheinlich war er inhaltlich auch einfach zu gefährlich: Was muss auch ausgerechnet einer von der konservativsten Partei im Bundestag die Wehrpflicht aussetzen? Was soll man da von pazifistisch-linker Seite noch inhaltlich schimpfen? Aber jetzt ist er ja dann erstmal weg.