Montag, 24. Dezember 2012

Frohe Weihnachten

Liebe Freunde, liebe Unbekannte und liebe unerwünschten Stalker!

Ordnet euch doch bitte selbst in eine der drei obigen Kategorien ein. Und solltet ihr euch zu letzteren zählen, dann klickt doch jetzt einfach weiter.

Allen anderen wünsche ich hiermit ein Weihnachtsfest, das nach Möglichkeit froh und geruhsam sein soll!

Von den Mayas haben wir in letzter Zeit ja nun schon viel gehört. Und seien wir mal ehrlich: Es war doch ihr gutes Recht irgendwann mit dem Kalender-Machen aufzuhören! Davon geht die Welt ja nicht unter, wie wir nun alle wissen. Die Mayas lasse ich nun nächstes Jahr also einfach links liegen und widme mich stattdessen lieber den Inkas und ihrem geheimen Städtebau. Vielleicht entdecke ich zufällig noch eine weitere geheime Siedlung und darin vielleicht einen Inka-Kalender der auch noch ins Jahr 2013 hineinreicht? Wünscht mir Glück, wenn es nächsten Jahr dann soweit ist!

Dienstag, 11. Dezember 2012

Kamelgrippe

Ich kämpfe mich mit dem Auto durch die Schneewehen der Innenstadt. Jedes Aussteigen in die Kälte ist eine Qual. Mein Kopf hämmert, mein Hals tut weh und meine Nase füllt sich nun auch langsam. Ich hätte doch heute morgen schon zum Arzt gehen sollen. So werd ich jetzt wohl noch den Tag überstehen müssen, wenn ich nicht will das eine ganze Tour liegen bleibt.
Der kalte Wind bläst mir den Schnee ins Gesicht, während ich die Pakete hole, in den nächsten warmen Laden rein laufe, um dann gleich wieder raus in die Kälte und zurück ins lauwarme Auto. Mein Kopf glüht und meine Füße frieren. Die Scheiben laufen innen an und außen gefriert der Latsch an die Scheibenwischer, die ich immer wieder sauber wischen muss, damit sie die Frontscheibe sauber wischen können.

In Schrittgeschwindigkeit biege ich um die nächste Kurve, als sich da plötzlich ein großes zotteliges Tier im Weg aufbaut. Es schaut mich an, mit einem Blick der irgendwie irritiert, mitleidig, gequält und langweilig zugleich aussieht. Es handelt sich um ein Kamel. Das Auto kommt zum Stehen und ich mache die Augen kurz zu. Hab ich jetzt etwa auch noch Fieberhalluzinationen? Da steht doch jetzt nicht wirklich ein Kamel???

Ich mache die Augen wieder auf und das Kamel steht immer noch da und zeigt mir jetzt sein Hinterteil und wackelt mit den beiden Höckern. Immer noch steht es mitten im Weg. Und es ist der einzige den es noch gibt, nachdem der Rest der Fußgängerzone mit Weihnachtsmarkt belegt ist.
Nun stellt sich auch noch ein Mann mit einer Spendenbüchse neben das Kamel. Irgendein Zirkus oder Zoo will Geld sammeln. Der Mann will nicht weggehen, also steige ich aus und erzähle ihm, was ich davon halte, dass er das arme Kamel im Schneetreiben in der Innenstadt  rumstehen lässt. Und dass ich ihm dafür nun wirklich nicht auch noch Geld geben werde. Und dass er jetzt bitte aus dem Weg gehen soll weil ich hier arbeiten muss. Mürrisch zieht er ein Stück an den Rand wo eine Decke auf dem Boden liegt, auf die sich das Kamel jetzt legen soll. Aber das will nicht. Ich kann es verstehen und fahre weiter.

Am Ende des Tages schaff ich es dann endlich zum Arzt, der mir eine ausgewachsene Grippe bescheinigt um mir für den Rest der Woche Arbeitsunfähigkeit bescheinigt. Und vom Fenster aus sieht es doch schon viel angenehmer aus, wenn sich der Schnee draußen immer höher stapelt. Auch wenn mir alles weh tut, die Nase läuft und mir immer wieder etwas schwindlig wird.

Mittwoch, 5. Dezember 2012

Folgendes

Wenn man jeden Tag stundenlang im Auto sitzt bekommt man ja vom Radio immer wieder die selben Lieder um die Ohren gehauen. Irgendwann kennt man dann die Texte und wenn das Mitsingen zu langweilig wird, dann fange ich immer häufiger an deutsche Versionen zu erstellen.

Zum Nikolaus könnt ihr euch gerne das hier in den Schuh stecken. Völlig unfrei übersetzt, versteht sich:


Ich ich folge, ich folge dir
Tiefsee-Säugling, ich folge dir

Ich ich folge, ich folge dir
Dunkelkammer-Honig, ich folge dir


Und wem folgt ihr so?

Freitag, 30. November 2012

Todestage / Geburtstage

Mehrmals die Woche bringe ich auch Päckchen in ein Pflegeheim, meistens Verbandsmaterial.
Und meistens sind das die Lieferungen, die mich am meisten aufwühlen.

Das Pflegeheim hat verschiedene Abteilungen auf verschiedenen Stockwerken: Senioren, pflegebedürftige jüngere Menschen und Hospizwohnungen. Und so schickt man mich in Zimmer von todkranken Menschen, die eingefallen ihren Betten liegen und sich kaum bewegen können, aber eben doch noch für ihre eigenen Pakete unterschreiben wollen. Und ein wenig reden. Über das Wetter z.B. Mit sehnsüchtigem Blick hängt man sich da an Belanglosigkeiten wie "kalter Wind" oder "Nieselregen", in den ich jetzt wieder hinaus muss und in den sie nicht mehr hinaus können. Und dann komme ich eine Woche später wieder und sie sind nicht mehr da. Und stattdessen unterschreibt mir eine Schwester die Annahmeverweigerung und ich trage das Päckchen  und einen Kloß im Hals zurück ins Auto.

Im Altenheim gibt es eine Frau, die mich immer sehr stürmisch begrüßt. Sie ist taub, sitzt im Rollstuhl und auch nur noch ein Arm bewegt sich so, wie sie das gerne möchte. Mit den Füßen tritt sie ihren Rollstuhl immer auf mich zu, streckt den einen Arm aus, zeigt auf die Pakete und ruft erwartungsvoll. Und dann schüttel ich den Kopf, weil nichts für sie dabei ist. Nie. Und dann dreht sie ihren Rollstuhl um und fährt traurig schimpfend davon. Normalerweise passiert das immer, wenn ich auf ihrem Stockwerk aus dem Fahrstuhl steige. Doch heute hat sie sogar schon unten in der Eingangshalle gewartet und hat heftiger auf mein Kommen reagiert als sonst und stellt sich mir sogar in den Weg. Die Dame am Empfang erklärt: Es ist ihr Geburtstag und bisher hat sie weder Post noch Besuch bekommen. Und ich muss sie, wie immer, anschauen und mit dem Kopf schütteln. In ihrem Gesicht bricht alles zusammen und sie wendet sich schreiend ab. Ich muss betroffen weiter zum Fahrstuhl, und sie folgt mir, rollt mir hinterher in den Fahrstuhl. Die Türen schließen sich und einen Moment ist es still. Dann will ich ihr Alles Gute zum Geburtstag wünschen, doch nach den ersten paar Worten fängt sie zu Weinen an. Es ist ein lautes Weinen, fast schon ein Klagegeschrei, während ihr dicke Tränen über die Wangen rollen. Ich will etwas sagen, ihr eine Hand auf die Schulter legen, doch sie weicht zurück, also lasse ich es. Die Fahrt in den 3.Stock dauert ewig. Als die Türen sich wieder öffnen weint sie immer noch und rollt wütend in Richtung ihres Zimmers davon. Ein paar Senioren schauen in meine Richtung und nicken dann: Ja, der Postbote ist wieder da. Die Krankenschwester ist beschäftigt und unterschreibt nur ganz nebenbei und beachtet die weinende Frau am Ende des Flurs auch gar nicht weiter.  Wahrscheinlich kennt sie das alles schon viel zu gut von vielen Situationen vorher. Mit leerem Wagen steige ich wieder in den Fahrstuhl, diesmal allein. Für einen Moment kämpfe ich mit den Tränen. Beim Rausgehen nehme ich mir vor am Wochenende ein eigenes Päckchen zu schnüren. Damit sie bei meinem nächsten Besuch etwas bekommt. Wenn sie noch da ist.

Sonntag, 25. November 2012

What a difference a week makes

Was ein ganz normaler Montag werden sollte endete dann daran dass mein Chef kündigte. Also nicht mich, sondern sich selbst. Einfach gegangen ist er, hat sein Auto stehen lassen und ging fortan nicht mehr ans Telefon. Man munkelt, dass es etwas mit der Polizeikontrolle vor dem Tor zu tun hatte.

Ja, und wie sollte es nun weiter gehen? Nach 2 Tagen Ungewissheit habe ich dann am Di einfach mal eine Kündigung geschrieben, um irgendwie aus diesem Vertrag heraus zu kommen. Und gleich danach tue ich das, was ich schon lange vorhatte: Ich buche ein Flugticket um Freunde zu besuchen. Denn was bringt einen besser aus dem Chaos heraus als 1200 Flugkilometer, an deren Ende liebe Leute warten?

Am Mi hat sich dann der Geschäftsführer der Distributionsgesellschaft eingeschaltet und hat mir gleich zwei Leute angeboten, die mich gerne übernehmen möchten. Eine Einigung ist schnell gefunden und ich kann meinem Ex-Chef sogar anbieten, auf die Kündigung zu verzichten wenn er einer Vertragsauflösung zustimmt.

Am Do beginnt dann also mein erster Tag beim neuen Chef: Die selbe Arbeit, sogar das Auto bleibt das gleiche, da die Autovermietung das Ding von meinem alten Chef direkt auf meinen neuen überschreibt. Und eine Gehaltserhöhung bekomme ich auch gleich noch mit dazu. Dafür sind mir durch die Vertragsauflösungs-Sache aber auch 8 Urlaubstage (= alle für 2012) flöten gegangen.

Allerdings bleibe ich dennoch dabei, im Januar dann erstmal davon zu fliegen. Denn leider stellt sich ja nie die Frage ob es Stress und Chaos gibt, sondern immer nur wie schlimm es diesmal wieder wird.

Sonntag, 18. November 2012

Der Moment in dem es Nacht wurde

Vor kurzem habe ich ihn zum ersten Mal so richtig bewusst und intensiv erlebt: Den Moment, in dem der Abend zur Nacht wird.

Und zwar war es auf der Autobahn. Nach dem Arbeiten war ich auf er Heimfahrt und im Spiegel hinter mir sah man die Sonne noch orange hinter den Alpen hervorleuchten, während vor mir der Himmel schon ein dunkles Blau angenommen hatte. Ich war müde und raste mit 150km/h dem heimischen Sofa entgegen, weil der Verkehr es erlaubte.

Dann kam eine Stelle in der es spürbar bergab ging. Und plötzlich war der Himmel vor mir nicht mehr Dunkelblau, sondern schon Schwarz. Und hinter mir verschwand auch gerade das letzte Orange hinter den Bergen. Um mich herum ist es noch dämmrig Grau, doch ich weiß: Gleich wird es Nacht sein.

Das Grau um mich herum erzittert vor der schwarzen Wand, die sich vor mir aufbaut und auf die ich ungebremst zufahre. Denn das Schwarz gibt nach und will mich einhüllen. Das letzte Grau um mich herum scheint wie eine Blase zu zerplatzen und es ist nur noch Schwarz.

Und ich fahre weiter, den Lichtkegeln hinterher die meine Scheinwerfer gegen die Dunkelheit werfen.

Sonntag, 28. Oktober 2012

70 Jahr, Schnee im Haar

Mutters 70.Geburtstag - er ist erfolgreich gefeiert worden! Geschickterweise am längsten Tag des Jahres, denn weniger Zeit hätte auch gar nicht gereicht.

Auf der Arbeit war es zuletzt nämlich richtig anstrengend, nachdem ein Kollege einfach mal nicht mehr gekommen ist: Auto im Graben, Geld in die eigene Tasche und zahlreiche Pakete einfach liegengeblieben. Und ich durfte dann den ganzen Mist wieder Stück für Stück abtragen und mich durch unbekannte Teile der der Stadt kämpfen, u.a. durch die Fußgängerzone. Wo sich da überall noch eine Arztpraxis versteckt. Oder irgendeine Studenten-WG, die sich Autoteile bestellen und dann 2 Tage später wieder abholen lassen um sich dann wieder 2 Tage später neue.... nunja, man kennt sich mittlerweile auch schon mit Namen.

Bei allen Überstunden hätte ich letzten Freitag dann eigentlich frei haben sollen. Gerade den Vormittag hatte ich dann auch schon dafür verplant, endlich einen neuen Ausweis + Reisepass beantragen zu können. Denn irgendwie haben diese Ämter ja fast nur Vormittags offen und ich konnte auch nicht länger darauf warten, dass ich doch irgendwann mal donnerstags rechtzeitig nach Hause komme.
Aber wie es dann letztlich dazu kam, dass ich dann doch ausfahren musste und davor dann noch schnell auf dem Amt war... da geh ich am besten gar nicht weiter drauf ein. Und ich bin gespannt, wie groß das Chaos am Mo dann sein wird. Doch mein neuer Reisepass ist im Entstehen, was wichtig ist für meine nächsten Pläne und mir nun auch gedanklich über die nächsten Arbeitswochen helfen soll.

Ja, und dann der 70.Geburtstag! Wie anstrengende wenn die zu feiernde Person so gar nicht weiß, was wie sie denn eigentlich mit wem und wo und wie und überhaupt. Dann noch eine Meinungsverschiedenheit mit einer Schwester am Telefon ein paar Wochen vorher, die wieder alles etwas ändert. Doch am Tag vorher der plötzliche Wintereinbruch und die Unmöglichkeit des Autofahrens für verschiedene Personen von weiter her - in Endeffekt sogar ein eher glücklicher Umstand um mögliche Spannungen weiträumig zu umfahren. Eine kleinere verschneite Feier war mir sowieso lieber und irgendwie kam es mir auch ständig wie Weihnachten vor. Aber so weit im Jahr sind wir ja noch nicht.

Sonntag, 14. Oktober 2012

5 Nobelpreise und ein Todesfall

Hey, wir haben einen Nobelpreis bekommen, weil wir so friedlich sind! Also die EU. Aber ist da nicht letztens eine Politikerin in ein gewisses anderes EU-Land gereist und die Polizei musste für ihre Sicherheit sorgen, weil da doch etliche gar nicht so friedlich waren? Egal, die Kohle können wir auf jeden Fall gut brauchen, da haben die Schweden schon recht, dass sie da was innereuropäisch vergeben. Und vergleicht man mal mit vor 100 Jahren, dann ists halt doch schon friedlicher. Aber nach diesen Gesichtspunkten könne doch auch jeder beliebige Arzt den Nobelpreis für Medizin bekommen, oder? ;)
Nach Großbritannien und Frankreich geht ja auch etwas Geld, dazu nach China, Japan und natürlich in die USA. Kein Wunder, dass Russland sich nun etwas ärgert. Wollen wir mal hoffen, dass die auch weiter friedlich bleiben.

"Friedlich eingeschlafen" ist diese Woche auch der Musiker (und anscheinend auch Maler) Nils Koppruch mit nur 46 Jahren. Die genaueren Umstände sind der Öffentlichkeit nicht bekannt. Eigentlich wollte er in 2 Wochen auf Tour gehen. Weitläufig bekannt war er ja leider nicht, aber ein musikalisches Leben nach dem Tod gibt es auf jeden Fall.

Daher hier ein musikalischer Nachruf: "In die Stille"

Erzähl mir wir haben noch Zeit
Erzähl mir der Weg wird ganz leicht
Erzähl mir dass du bis ich geh bei mir bleibst
Erzähl wie das Schiff seine Küste erreicht


Und erzähl mir die Stille, mach dass ich weiß
Du bist immer noch da, auch wenn du schweigst


Sonntag, 30. September 2012

Das Navi im Abenteuermodus


Dem Straßenverlauf 3km folgen!

Nachdem ich in Grünkraut nun alle Pakete abgeliefert habe, muss ich nun nach Bodnegg. Nach Atzenweiler brauche ich heute nicht. Irgendwie nerven die ganzen Dörfer schon und die Strecken die ich wegen einzelnen Paketen fahren muss lohnen sich eigentlich nicht. Und jetzt im Herbst hab ich auch ständig einen Traktor vor mir, der gerade von der Apfelernte kommt. So ganz kleine und schmale Traktoren sind das, die dann 4 bis 5 Anhänger mit Äpfeln hinten angehängt haben. Und jedes Mal wenn ich hinter so einem herfahren muss, denke ich dass ich mir so eine lange Greifzange zulegen sollte, mit der ich mir dann einen Apfel holen könnte. Generell wäre so eine Zange ja praktisch, z.B. wenn...

In 500m links abbiegen!

...ehmm. Jetzt schon? Ist das nicht etwas früh. Naja, anscheinend gibt es da also auch noch einen anderen Weg. Vielleicht ist der ja kürzer. Aber sollte ich nicht so langsam mal eine Straße sehen?

Jetzt links abbiegen!

Jetzt? Tatsächlich, da gibts einen Weg. Der ist aber schmal. Und steil. Wenn mir jetzt jemand entgegenkommt... Meine Güte, ist das kurvig. Und links gehts ganz schön steil die Wiese runter.

In 500m rechts abbiegen!

Na, da bin ich mal gespannt, was da jetzt kommt. Schlechter kann die Straße ja eigentlich gar nicht mehr werden. Oh, und zur linken geht es nun nach "Grub 5". Zum Glück fahr ich da nicht hin.

Jetzt rechts abbiegen!

Ey, das ist ein Kiesweg! Und rechts wie links Felder. Und wenn mich nicht alles täuscht führt der Weg da vorne in den Wald hinein. Hast du ne Ahnung, wo wir denn gerade sind? Aber umdrehen kann ich hier auch nicht...

Sie nähern sich dem Ziel!

WIE BITTE? Wir müssen zum Dorfplatz in Bodnegg, gegenüber vom Rathaus und nicht mitten in den Wald rein. Bist du vielleicht etwas verwirrt? Die Kuh da links schaut mich auch schon ganz verwirrt an. Und jetzt fahren wir in den Wald hinein. Na toll. Wahrscheinlich darf ich das jetzt gleich alles wieder rückwärts raus fahren, weils gleich nicht weiter geht.

In 200m haben Sie ihr Ziel erreicht. Das Ziel liegt links!

Wie schön. Und dass links gerade ein Misthaufen vor sich hindampft hat wahrscheinlich nichts zu bedeuten. So ein Kack. Und diese Schlaglöcher im Weg... ohje-ohje. Aber ist das da vorne nicht ein Haus? Ja, ein Haus! Aber der Weg wird hier jetzt schon extrem steil...

In 100m haben Sie ihr Ziel erreicht!

Ok, mit Vollgas die Steigung hoch, nicht auf dem Kies wegrutschen und nicht ins Loch in der Wegmitte fahren und umkippen. Wenn ich hier im Wald auf der Strecke bleibe... Ui-ui, das war jetzt etwas zuviel Gas und wir sind vom steilen Kiesweg auf die ebene, frisch geteerte Straße geschanzt. Egal, es scheint geklappt zu haben. Und jetzt kommt hier gleich das Rathaus von Bodnegg??

Sie haben ihr Ziel erreicht! Das Ziel liegt links!

Tatsächlich. Meine Fresse. Aber eigentlich würde ich diesen Abenteuermodus im Navi doch gerne ausschalten. Aber anscheinend geht das nicht.

Montag, 24. September 2012

Lange Samstage

Wenn einmal was los ist, dann kommts auch immer gleich geballt!

Samstag vor einer Woche stand ein Kurztrip nach Baden-Baden zum New Pop Festival auf dem Programm.
Schon als Jugendlicher als sie dort Alanis Morissette zu Gast hatten wollte ich da irgendwann auch mal hin. Aber einerseits sind die Karten immer super schnell ausverkauft und andererseits liegt ja nun Baden-Baden auch nicht um die Ecke. Dieses Jahr wurden die Karten nun erstmals verlost unter allen, die sich eingetragen hatten. Und ich hatte Glück und habe Karten für Kraftklub bekommen! War zwar nicht meine erste Wahl, aber was solls: Auf gings in den spießigen Kurort, der sich für 3 Tage als Festival-Stadt verkleidet hatte. Das ganze Ambiente ist einfach außergewöhnlich: Statt schlammige Wiesen a la Rock am Ring gibts nen roten Teppich durch die ganze Stadt! Und während man draußen auf den Einlass zum Konzert im Kurhaus wartet, sieht man durchs Fenster Männer im Anzug am Pokertisch. Vom Kontrast her hat es dann auch wunderbar gepasst, dass ich ausgerechnet beim rockigsten Event hautnah mit dabei war. Die übrigen Konzerte gabs dann draußen auf der Videowand zu sehen und Nachts war ich dann doch froh, dass ich rechtzeitig ein Hotelzimmer gebucht hatte und meinen ursprünglichen Camping-Plan verworfen hatte. Denn ein bischen kalt wars schon. ;)



Und letzten Samstag dann die Wiesn-Eröffnung in München! Letztes Jahr habe ich ja erstmals die Wasn erkundet und dachte eigentlich, dass das nun genug Volksfeste für die nächsten Jahre für mich waren. Aber nun hat dieses Jahr mein Chef auf die Wiesn eingeladen - warum also nicht? Früh morgens mit dem ersten Zug nach München um sich dann vor nem Bierzelt anstellen zu können. Doch als es dann endlich öffnen sollte stellte sich heraus: Wir und die übrige Menge standen vor einem Ausgang und nicht vor einem Eingang. Also weiter zum nächsten Zelt, wo wir dann nicht nur reingekommen sind sondern auch tolle Sitzplätze bekommen habe. Um 12h war dann der Anstich im Nachbarzelt worauf in allen Zelten die Biere flossen! "Ein bischen Spaß muss sein" sang uns der Roberto Blanco höchstpersönlich von der Bühne aus zu und irgendwo im Zelt auf der Promi-Tribüne saßen wohl auch Marianne & Michael. Aber man kann sichs halt nicht immer aussuchen, mit wem man im selben Zelt sitzt. ;)
Musik gabs diesmal allerdings nicht vom Band sondern nur von der Band, also der Blaskapelle. Immerhin also kein DJ Bobo! Die unmenschlich hohen Preise musste ich zum Glück nicht selbst bezahlen... denn wenn der Liter Wasser immer noch 8 Euro kostet, dann ist mir das ehrlich gesagt schon etwas zu viel. Denn so außergewöhnlich fand ich den Bierzelt Spaß nun auch wieder nicht. Aber nun hab ichs ja auch mal miterlebt. ^^

Donnerstag, 13. September 2012

Fiese Mischmuscheln

Kennt ihr das? Ihr kommt Abends müde nach der Arbeit nach Hause und wollt eigentlich nur noch aufs Sofa und keinen Schritt mehr tun. Aber vielleicht vorher noch ein paar Schritte zum Kühlschrank und was leckeres zu Essen daraus hervor holen. Doch der Kühlschrank ist leer...

Das Sofa muss also warten und stattdessen wird der Supermarkt aufgesucht. Und so lief ich dann also müde durch die Gänge ohne recht zu wissen, was genau ich denn eigentlich suchen soll. Schließlich fiel mein Blick auf ein Schild auf dem ich lese "Fiese Mischmuscheln" (statt frische Miesmuscheln). Doch statt meinen Fehler zu bemerken, bleibe ich erstmal stehen und schaue mir genauer an, was es da denn gibt. Und in der Tat muss ich festellen, dass diese Muscheln wirklich richtig fies aussehen. Und dann bemerke ich meinen Fehler und muss loslachen. Und lache. Und lache. Und bewege mich langsam zur Kasse und kichere immerzu vor mich hin. Und finde mich selbst dabei unglaublich peinlich, kann aber einfach nicht aufhören. Ich versuche zwar noch, an ein paar Regalen ein paar Sachen zu holen, aber sobald ich irgendwo mal länger stehenbleibe bricht das Lachen wieder neu heraus und andere Leute drehen sich schon sehr irritiert um. Ohje, wie peinlich. Immerhin verzichte ich so bereitwillig auf die Süßigkeitenabteilung.

Zum Glück gibts in dem Supermarkt Kassenstationen an denen man selbst scannen kann. Denn sonst hätte ich mich vor dem Kassenpersonal vermutlich weggeschmissen. Stattdessen stecke ich dann an der Zahlstation erstmal meine Karte verkehrt herum ins Gerät, das daraufhin so überfordert ist, dass erstmal Personal zur Hilfe eilen muss. Eine freundliche Frau eilt herbei, drückt ein paar Knöpfe und siehe da: Die komplette Zahlstation gibt komplett den Geist auf! Die Frau bekommt einen hochroten Kopf und will mich beschwichtigen, dass das wirklich nicht meine Schuld sei. Aber mir ist das Lachen eh noch nicht vergangen, auch wenn ich nun mein Zeug an der nächsten Station nochmal scannen muss. Und als ich dann fertig bin, und gerade gehen will, taucht die Frau nochmal auf und drückt mir eine kleine Schachtel Pralinen in die Hand, wegen der Mühe die ich wegen dem technischen Defekt hatte.

Drogen? Brauch ich gar nicht. Gebt mir einfach nur ein Schlafdefizit.

Sonntag, 2. September 2012

Fahrradmesse

Es gibt Leute, die tragen Eulen nach Athen. Und es gibt Leute wie mich, die Fahrräder auf eine Fahrradmesse tragen!
Wenn in Friedrichshafen Messe ist, dann sind die Straßen hoffnungslos überlastet. Man glaubt gar nicht, wo die Leute schon überall parken müssen. Und dabei hab ich den Besuchertag am Samstag, zum Glück, gar nicht miterlebt.

Letzten Donnerstag durfte ich also mit dem Rad im Auto zur Messe fahren. Im strömenden Regen. Auch wenn man zum Ausladen nie lange draußen steht... nach 20mal ist man dann halt doch ziemlich nass. Und so lief ich da dann also durch die Messehalle: Nass und mit nem Karton in der Größe eines Fahrrads auf dem Sackkarren vor mir. Zwischen all den Anzug-Menschen durch, von denen etwa die Hälfte Asiaten waren und  Mini-Rollkoffer hinter sich gezogen haben. Zwischendurch hat mich auch mal jemand komisch angeschaut... aber was sollte ich auch sonst machen. Als ich dann endlich am gesuchten Stand war, waren dir dort auch noch ziemlich unfreundlich und herablassend. Was muss der Lieferjunge auch einfach so in den Schicki-Micki Stand der neuesten Mountainbikes überhaupt reinplatzen. Aber selber Schuld, wenn die ihr Zeug nicht früher bestellen können. Aber in solchen Situationen kannst du eh nur ruhig und gelassen bleiben und darfst dich nicht unnötig klein machen lassen. Schließlich wollen die ja auch was von mir und selbst wenn sie die Annahme verweigern würden, wär das dann letztlich mir egal, solange sie mir nichts vorzuwerfen haben. Aber dann bekomme ich die Unterschrift ja doch und ich kann mich verdrücken. Aber nicht direkt Richtung Ausgang, sondern frech wie ich bin dreh ich eben mal noch eine Ehrenrunde. Denn das war nämlich eh mein letztes Paket für heute und ich kann ganz offiziell meinen Feierabend mit ner kleinen Runde über die Messe beginnen: Fahrradhelme, die irgendwie sehr gewöhnlich aussehen. Sonstige Kleidung fürs Fahrradfahren, ne übermäßig große Auswahl an Satteln in verschiedenen Formen und Farben. Dann auch ein paar Fahrräder für verschiedene Zwecke, aber nichts von wegen "Haste noch nicht gesehen!" Nur an einer Ecke hatte sich eine Menschentraube gebildet. Was es da wohl spektakuläres zu sehen gibt? Na, was wohl: Eine Frau auf einem Fahrrad in knappen und engen Klamotten. Daher auch die Männertraube, die mit fachkundigem Auge das Fahrgestell begutachtet. Mir ist das alles aber zu Klischebeladen und auch irgendwie langweilig. Natürlich schau ich mir auch gerne schöne Menschen an... aber nicht wenn sie sich auf einer Bühne zur Fleischbeschau präsentieren müssen.

Aber warum so viele Asiaten sich für Fahrräder am Bodensee interessieren? Hat jemand ne Idee?

Samstag, 11. August 2012

Dinner mit Vogel

Es soll ja Leute geben, die viel Geld für Diäten ausgeben. Ich hingegen verliere lieber Gewicht, indem ich Geld verdiene: In 4 Wochen hab ich jetzt schon 8 Kilos runter gelaufen, geschleppt und geschwitzt! So ganz nebenbei, während ich sogar etwas mehr Cola trinke und Fast Food esse als zuvor. Aber auch mehr Obst , denn dort unten am Bodensee kommt schon alle Nase lang an nem Stand vorbei, an dem ein Bauer die ersten Äpfel der Saison oder die letzten Beeren anbietet. ^^

Aber zurück zum Fast Food: Letztens saß ich also nach Feierabend im Außenbereich einer bekannten Hamburgervertriebsstelle und war freudig überrascht ob der Abwesenheit anderer Menschen und der daraus resultierenden Ruhe. Ich sitze im Schatten unter einem großen Schirm, die Sonne scheint heiß und es regt sich kein Lüftchen. Nur eine Menge Vögel sind herumgeflattert, bzw. haben sich an schattige Örtchen gesetzt und ihr Gefieder aufgeplustert. Und plötzlich flog ein Spatz auf die gegenüberliegende Ecke des Tisches. Nur ganz kurz, und dann gleich wieder weg. Kurze Zeit später nochmal, doch diesmal bleibt er etwas länger sitzen, dreht seinen Kopf etwas in meine Richtung und macht einen kleinen Sprung auf mich zu, bevor er wieder wegfliegt. Darauf das ganze mit 2 Hüpfern, mit denen er fast schon an mein Tablett herankommt.
Bettelt der mich gerade um Essen an? Na, da kann ich doch aushelfen! Ich breche eine Pommesspitze ab und lege sie etwa an die Stelle, wo der Vogel zuletzt hingehüpft ist. Allerdings sitzt der Vogel nun am leeren Nachbartisch und richtet abwechselnd das eine und dann das andere Auge auf mich. Gerade als ich denke, dass er sich jetzt wohl doch nicht mehr traut, setzt er blitzschnell zum Flug an und schnappt sich das Stück frittierte Kartoffel quasi im Vorbeifliegen. Ob das eigentlich gesund ist, wenn der das jetzt isst? Keine Ahnung, aber kurze Zeit später  hockt er wieder auf dem Tisch und schaut mich an. Also lege ich ihm nochmal ein etwas größeres Stück hin. Diesmal nimmt er sich das nicht nur mit mehr Ruhe, sondern fliegt damit auch lediglich auf die Stuhllehne gegenüber und knuspert dort etwas herum. Im Grunde sitze ich jetzt also einem Vogel gegenüber und beide essen wir mehr oder weniger das selbe. Der Forschergeist in mir meldet sich dann auch gleich zu Wort und will mich dazu drängen, doch auch mal ein Stück Rindfleisch hinzulegen. Doch mein Verstand ist zum Glück schneller: Willst du wirklich dazu beitragen fleischfressende Vögel zu züchten?

Doch dann ists plötzlich eh vorbei mit der Idylle, weil das Burgerhaus-Personal auf einem kleinen Bagger angefahren kommt, um dürres Gestrüpp am Wegesrand zu entfernen. Die Vögel nehmen natürlich gleich im großen Stil reiß aus. Und auch mir wird das alles hier langsam doch zu bizarr, ich esse auf und gehe.


Donnerstag, 2. August 2012

Schweigende Autos und Übergrößen

Was man nicht alles noch dazulernen kann: Bis vor Kurzem wusste ich nicht, dass es Leute gibt, die ihren Post-Bringern Schlüssel anvertrauen, damit die dann die Pakete einfach irgendwo abstellen sollen. Z.B. im Keller oder wo auch immer man es gern hätte. Bei so einem Kunden war ich nun auch schon 2mal und hab die Lieferung wie gewünscht in der Garage abgestellt. Doch als ich das Auto das da drin stand zum ersten Mal gesehen habe, dachte ich sofort: KITT, das sprechende Auto von Knight Rider! Doch statt die Scheinwerfer hoch zu klappen und etwas zu plaudern stand das Auto einfach nur stumm da. Aber ich glaube, es hat sich einfach nur verstellt. Denn da es auch kein Nummernschild hatte, vermute ich nun stark, dass es diesen ominösen Menschen gar nicht gibt, sondern dass sich das sprechende Auto selbst Sachen bestellt, und nur still und leise wartet, bis der Paketdienst weg ist, um die dann auspacken zu können!
Als ich vorgestern nämlich zum 2.Mal dort war, lag auch noch ein kleines Paket auf dem Scheibenwischer! Bestimmt hatte es mich zu spät gehört und konnte dann nicht mehr alles rechtzeitig wegpacken. Da das blöde Schloss der Garage etwas klemmt, werde ich mich allerdings auch nicht schneller unbemerkt heranwagen können.

Und direkt nach dem schweigenden Auto kam dann auch schon mein bisheriges Highlight als Paketbringer: 2 rießige Pakete, die nicht durch die Haustür passen wollten! Schon im Auto haben die Dinger viel zu viel Platz weg genommen und daher stand es außer Frage, dass ich diese Ungetümer noch länger durch die Gegend fahre. An der Haustür stand dann auch schon ein Zettel: Pakete für XY im Haus abgeben. XY war nämlich nicht zu Hause. Und auch sonst fast niemand der 6 Wohnungen in dem 3stöckigen Gebäude. Generell habe ich in zuletzt an diesen warmen Tagen nur wenige Leute zu Hause angetroffen, und wenn dann waren das nackte alte Männer oder liebenswerte alte Frauen. Diesmal war es zum Glück eine liebenswerte alte Frau! "Ja klar, den XY, den kenn ich schon seit er klein ist! Bringen sie die Päkchen nur hoch in den 3.Stock!" Ja, und da gabs dann eben das kleine Problem, dass diese Monster noch nicht mal durch die Tür passen wollten. Die alte Frau kam dann auch noch runter um sich das selber anzuschauen und dann standen wir erstmal da und haben gelacht. Alle anderen Möglichkeiten wurden angedacht und verworfen: Keller, Tiefgarage, vor dem Haus festbinden, die Dinger irgendwann später nochmal bringen... Es half alles nichts, die mussten da nun irgendwie durch die Tür. Schließlich hat die Frau dann also vorsichtig den Deckel eines der Pakete aufgemacht und rein geschaut. Und was war drin: Ein Sitzsack! Also ich vermute, dass man sich auf das Ding drauf setzten sollte. Denn werfen oder locker mit dem Fußgelenk in die Luft kicken ist eher nicht. Und da kam ich auf die rettende Idee: Raus mit dem formbaren Sitzsack, den sorgsam durch den Türrahmen drücken, den Karton flach falten und ebenfalls rein damit ins Treppenhaus - und dort das ganze dann schnell wieder aufbauen und verschließen: Fast wie neu! Das ganze dann auch noch ein 2.Mal und auf den ersten gestapelt und so  blockierte das Ding nun Kellereingang und Briefkästen... aber was sollten wir sonst machen. Wer sich Sachen bestellt, die größer sind als die Haustüre, der sollte sich das nun einfach gut vorher überlegen! Oder eben in eine Garage ziehen.

Sonntag, 29. Juli 2012

Fashion & Music






Wer arbeitet darf auch feiern! Dachte er und fuhr mal eben schnell nach Metzingen um sich einen Teil des kostenlosen Spektakels anzuhören! Und auch auch als er fast 12 Stunden später dann wieder zu Hause auf dem Bett lag fand er es noch immer, dass es eine gute Idee war!

Das ganze Ding ging ja 2 Tage lang, aber die für mich interessanten Konzerte gab es zum Glück eh erst ab Samstag Nachmittag. Kurz vor Start gabs dann auch einen mächtigen Wolkenbruch, doch bis wir dann vor der Bühne waren, wars mit dem Regen auch schon wieder vorbei und das Gedränge hielt sich so in Grenzen, dass wir einen schönen Platz vorne ergattern konnten. Und während Ivy Quainoo tadellos gesungen hat, kam dann auchgerechnet bei ihrem schönen Shivaree-Cover "Goodnight Moon" die Sonne auch wieder heraus.

Nach der Musik kam dann etwas Fashion in Form vom Finale eines Nachwuchs-Model-Contests. Die als Top10 angekündigten 9 Finalisten liefen dann alle brav über den Laufsteg und nach viel Bla-Bla wurden dann Model-Verträge und Einkaufsgutscheine verteilt. Derweil hate das Wetter dann auch eine 180° Drehung gemacht und die Sonne knallte richtig heftig herunter und die ganzen Mädels in der 1.Reihe bettelten die Ordner an, ihre Wasserflaschen aufzufüllen.

Überhaupt waren totale viele Teenager dabei. Für ein paar waren es vermutlich die ersten Konzerte überhaupt, denn einige haben ziemlich beleidigt aus der Wäsche geschaut und waren auch kurz vorm Heulen, weil es ihnen zu eng war und sie keine perfekt freie Sicht auf die Bühne hatten. Tja, aber da mussten sie nunmal durch. Ganz schlimm war auch eine Gruppe Mädels direkt vor uns, die die ganze Zeit nur mit vor der Brust verschränkten Armen herumstanden, während den Konzerten anfangs schnell ein paar Bilder gemacht haben und dann hauptsächlih gelangweilt auf ihre Handys gestarrt haben. Eigentlich fanden sies wohl total langweilig, wollten aber trotzdem so nah wie möglich an die "Stars" rankommen, um hinterher mit ihren Beweisfotos davon erzählen zu können. 2 von denen haben mich auch die ganze Zeit böse angeschaut und wollten mich aus irgendeinem Grund fotografieren, fast ich genauso hartnäckig zu verhindern wusste.

Das zog sich durch die Konzerte von Marlon Roudette und Aura Dione hindurch. Der Marlon hat mich von seiner Stimme her sehr positiv überrascht! Und auch sein Einsatz an der Stahltrommel war beeindruckend. Einen ordentlichen Bass hatte er auch dabei, der dann auch etliche ältere Leute vertrieben hat. ^^
Aura Dione fand ich etwas durchwachsen. Von ihrer Person und ihrem Auftreten her auf jeden Fall sehr exzentrisch: Als ob sie das Kind eines Indianers und einer brasilianischen Tänzerin wäre, das in einer Waldorfschule erzogen worden ist. Wie sie mit ihren Handbewegungen versucht hat, den Texten zusätzlich Ausdruck zu verleihen, fand ich dann nämlich doch ungewollt komisch. Aber bei aller Show wirkte es trotzdem echt, und dass die Aura ihre selbst geschriebenen Lieder eben genau so präsentieren möchte und auch genau so fühlt und wahrnimmt. Und drum setzt sie sich eben einfach mal einen Indianer-Federschmuck auf den Kopf und tanzt ihren eigenen Regentanz, der später noch seine Folgen haben sollte.

Zwischen Roudette und Dione bekam ich dann zum ersten mal in Natura eine Modenschau zu sehen. Eigentlich hatte ich erwartet, dass die Models dann jeweil vor und zurück laufen und ihre Klamotte präsentieren, aber weit gefehlt: In einer ausgefeilten Choreografie mussten die über die Bühne marschieren: vor, zurück, links, rechts, Plätze tauschen und immer wieder mal ein paar schnelle Tanzschritte auf einer Stelle absolvieren. Bei manchen Männer-Models sah das Getanze nicht besonders schick aus und warum nun das selbe Kleid zum 3.Mal ganz nach vorne getragen wurde konnte ich auch nicht nachvollziehen. Zwischendurch kamen dann auch noch 2 "Modeexpertinnen" auf die Bühne, von denen die eine dann aber nicht viel mehr sagen durfte als "Viel Spaß bei der Modenschau!". Für mich war dieser ganze "Fashion"-Aspekt völlig überflüssig. Und während auf der Bühne dann endlich die Konzerte weitergingen, hätte man in den Läden super günstig einkaufen können... 

Als es dann endlich so weit war und die Amy MacDonald auftreten sollte, war es zum Glück auch schon nach 22Uhr und die ganzen Teenies ohne Begleitung ihrer Eltern wurden zum Gehen aufgefordert! Da wurde es dann plötzlich leer vorne und von Hinten konnten etliche Leute nachrücken, die die Konzerte tatsächlich sehen und hören wollten! Pünktlich als die Schottin auf die Bühne kam fing es dann auch wieder kräftig zu regnen an, aber das war mir zu dem Zeitpunkt egal! Amy MacDonald kann man sich auch im Regen gut anhören und von der Temperatur her hatte es sich auch kaum abgekühlt.
Damit ist die Amy nun die erste Künstlerin, die ich bereits 2mal live erlebt habe (wenn man mal von ein paar Hobby-Bands absieht). 7 Stunden vor der Bühne rumstehen und insgesamt fast 4 Stunden Fahrt haben sich also gelohnt! Auf die große Leinwand habe ich es auch mindestens 1mal geschafft und musikalische Auszüge gibt es hier.

Freitag, 27. Juli 2012

Voll der Bringer

Manch einer erinnert sich vielleicht noch, wie das alles hier vor 4 Jahren mit diesem Blog angefangen hat.
Und jetzt geht es quasi zurück zu den Wurzeln, denn ich bin wieder als Fahrer unterwegs! Nur ist alles jetzt größer, schneller und weiter: Statt Pizza und Pasta habe ich jetzt Pakete und Päckchen mit dabei (gibts eigentlich noch mehr Sachen mit "P" die ich ausfahren könnte???). Und statt auf einem kleinem roter Roller zu sitzen throne ich nun über dem Verkehr in einem beachtlichen Sprinter. Und meine Ladungen wiegen jetzt auch insgesamt meist so um die 1000kg / Tag. Das kann ja gerne mal jemand in Pizza umrechnen. Und manchmal muss ich sogar Pakete abholen.

5mal die Woche düse ich nun also an den Bodensee hinunter, mit den verschiedensten Sachen. Diverse Einkaufszentren, Firmen und auch Privatkunden werden da beliefert und so haben wir von Ameisensäure (wird anscheinend bei der Autoteile-Herstellung zur Reinigung der Maschinen verwendet) über Kettensägen bis hin zu 500m lange Rollen mit Luftpolsterfolie alles dabei. Heute hatte ich fürs Kino auch James Bond Plakate dabei.
Aber ganz so lustig waren die ersten Tagen nun allerdings nicht. Während über mir der Zeppelin ganz ruhig seine Kreise gezogen hat, war ich am rotieren: Ich hatte mich völlig in der Stadt verfahren, die am morgen säuberlich geordneten Pakete waren mittlerweile alle völlig durcheinander gefallen und immer mehr Geschäfte hatten mit der Zeit dann auch schon geschlossen. Einen Fernseher hab ich mit einem Päckchen für ein Seniorenstift vertauscht und musste dann nochmal zurück und alles wieder in Ordnung bringen. Absolutes Chaos mit dem Scanner und Pakete die ich falsch zugeordnet hatte... es sind halt doch 2 Sachen die Lieferung an die Adresse zu bringen die drauf steht, und das dann auch noch der Technik genau so bei zu bringen.
Die ersten 4 Tage allein unterwegs waren das nackte Grauen, aber irgendwie hatte es am 5.Tag dann Klick gemacht. Natürlich ist da immer noch Luft nach oben, aber so langsam komme ich doch in die Nähe eines angemessen zeitlichen Pensums.

Gerade bei der Hitze ist es zwar unglaublich anstrengend (mehr Durst als der Bauch an Wasser aufnehmen kann...), aber insgesamt finde ich es doch ne gute Sache, was sinnvolles zu tun und Sachen wie Medikamente, Ersatzteile und anderes Zeug zu bringen, auf das Leute warten. Ich hab allerdings auch schon ein paar "Freunde" an verschiedenen Warenannahmen, die offensichtlich von ihrem Job dauergenervt sind. Da steh ich dann schon mal 5 Minuten wartend herum, bis endlich mal jemand die Zeit findet, mir eine Unterschrift zu geben. Und dabei wird man dann auch noch blöd angemacht, dass man so faul herumsteht... Ehmm. hallo? Was soll ich denn sonst machen? Sinnlos hin und her rennen? Davon wird meine Ladung nun auch nicht weniger.
Vorgestern musste ich sogar peinlich berührt daneben stehen, wie sich ein Typ am Telefon mit seiner Frau gestritten hat.

Herrlich chaotisch ist die ganze Arbeit immer noch, aber so langsam steh ich immer weiter drüber, was die Arbeit einfach unglaublich spannend macht. Blaue Flecken, Schürfwunden, überanstrengte Gelenke und verlorene Pfunde gibts gratis dazu. Aber man wächst ja nun auch mit seinen Aufgaben.

Dienstag, 17. Juli 2012

Filmvorschau: Red Lights


Was wäre wenn Agent Scully gegen den Paten antreten würde? Red Lights greift quasi genau dieses Thema auf!

Schon der Vorspann und der Trailer haben mich so extrem an die X-Files und die 90er erinnert, dass ich das den ganzen Film über nicht mehr abschütteln konnte. Sigourney Weaver spielt in dem Fall die "Scully" in Person der Professorin Margaret Matheson die sich darauf spezialisiert hat, paranormale Phänomene wissenschaftlich zu erklären und derartige Betrügereien aufzudecken. Anfangs dachte ich, dass diese Scully-Parallele zufällig sei, doch dann sieht man in ihrem Büro ein Plakat: "I want to understand" (und darüber nichts abgebildet). In den X-Files hatte Mulder ein ähnliches Plakat mit einem UFO in seinem Büro hängen, und darunter der Spruch "I want to believe". Großartig!
">An Scullys Seite steht ihr an ihrem Lehrstuhl Dr. Tom Buckley, gespielt von Cillian Murphy. Und dem wiederum steht die Studentin Sally Owen (Elizabeth Olsen) zur Seite. Schon so manchem Wunderheiler konnten sie schon bloß stellen und ins Gefängnis bringen (wobei ich den Grad des Verbrechens nicht ganz nachvollziehen konnte... die Leute bezahlten ja freiwillig Eintritt für die Heilungsshows). Aber dann tritt der berühmteste und erfolgreichste Mensch mit übernatürlichen Kräften nach etlichen Jahrzehnten Pause wieder zurück ins Rampenlicht: Simon Silver gespielt von Robert de Niro! Unterstützt von seiner Assistentin Monica Handsen (Joely Richardson) legt er einen beeindruckenden Auftritt nach dem anderen hin. Im Anzug, mit Sonnenbrille, Ring und goldener Armbanduhr wirkt sein auftreten noch immer wie ein echter Mafiaboss. Und genau so viel Geld nimmt er mit seinem Geschäft auch ein! Nur dass der Pate diesmal übernatürliche Kräfte hat: Er kann fliegen, die Erde erbeben lassen und seinen Gegnern mit purer Willenskraft das Herz stehen bleiben lassen! Oder tut er am Ende doch nur so? Denn selbst "Scully" bringt er immerhin für eine Sekunde ins Zweifeln.

Doch seien wir ehrlich: Scully hätte gegen den Paten keine Chance, auch ohne übernatürlichen Kräfte.
Daher tritt nach ihr direkt noch eine weitere Person in den Ring: Tom. Und irgendwie erinnert er mich immer mehr auch an irgendjemanden: Ständig spielt er mit einer Münze in den Fingern herum, er wird zunehmend  besessener von seiner Mission und wirkt immer wahnsinniger... Es hat bei mir eine Weile gedauert, doch dann hatte ich die Parallele auch hier: Two Face aus der Welt Batmans! Ja, hat dieser Tom Buckley etwa auch noch eine Zweite Seite, die er bisher nicht von sich gezeigt hat, und könnte das eventuell die Auflösung dieses mysteriösen Thrillers sein?

Betrügereien oder Paranormale Aktivitäten? An dieser Frage hängt sich der Film ja auf und während Anfangs die aufklärerische Seite klar überwiegt, wird alles mit der Zeit immer undurchsichtiger und verworrener. In der 2.Hälfte tauchen auch immer wieder Szenen auf, die irgendwie an Lynch erinnern: Mit sehr bizarren Figuren und Situationen die plötzlich auftauchen und genauso schnell auch wieder verschwinden ohne irgendwie erklärt zu werden. Allen voran eine Art "Sprechstunde" von Simon Silver, wo er vor einer Person allein vor einem roten Vorhang aber hinter einen dicken Linie Salz auftritt, sich die Hände wäscht und das Handtuch dann in einem Safe einsperrt. Hä? 
Dazu gibt es seltsame Anrufe, die niemand beantwortet, Vögel die plötzlich im Kamikazeflug gegen Fenster und Türen donnern, explodierende Lampen und mysteriöse Begebenheiten in der Vergangenheit der Hauptfiguren. Leider ist der Film damit viel zu überfüllt und ich hatte auch oft den Eindruck, dass da einige Szenen herausgeschnitten worden sind und das was übrig geblieben deswegen etwas abgehackt und zusammenhanglos wirken könnte. So findet man Tom plötzlich Bett neben Sally. Dann schafft er Sally zu zwei älteren Personen, die man dann wohl als ihre Eltern identifizieren muss., Sie stehen in einer Szene wortlos und bedeutungsschwanger vor ihrem Haus. Und später bekommt der Vater dann auch noch einen Satz zu sagen.
Doch immer häufiger musste ich mich im 2.Teil des Films fragen, was diese Szene denn nun wieder sollte. Möglicherweise würde man beim 2. oder 3.Mal sehen mehr Sinn darin erkennen.

Aber es gibt auch ein paar grobe Ungereimtheiten, wie z.B. diese ganze Situation an der Uni. Dass es einen Physik-Lehrstuhl gibt, der paranormale Aktivitäten wissenschaftlich erklärt, das kann ich mir ja noch vorstellen. Aber dass es einen konkurrierenden Physik-Lehrstuhl gibt, der Beweise für Übersinnliches erbringen will, und dabei auf weitaus größere finanziellen Mittel zurückgreifen kann?
Was sich der spanische Regisseur und Autor des Films, Rodrigo Cortés dabei wohl gedacht hat?
Ach, warum der Film überhaupt "Red Lights" heißt? Ganz am Rande wird das sogar auch noch im Film erwähnt: Margaret nennt die Anzeichen für die Berügereien "rote Lichter", nach denen es Ausschau zu halten gilt. Also wenn der Wunder-Betrüger vor der Show seine Leute unter das Publikum mischt, um deren Krankheiten und Geschichten herauszufinden, um sie dann in der Show völlig überraschend damit zu konfrontieren. Aber wie so vieles kommt das aber auch nur kurz erwähnt am Rande vor.

Letzten Endes konnte der Film bei mir mit seine Parallelen und Anspielungen punkten. Falls es wirklich herausgeschnittene Szenen gibt wäre das für mich ein Grund, den Film nochmal in einer Extended Version zu sehen (auch wenn der Film so schon an 2 Stunden Länge heran kommt). Denn so wie ich ihn gesehen habe ist er mir doch in der 2.Hälfte zu abgehackt mit zu vielen plötzlichen Wendungen und Drehungen und  unerklärten Bizzaritäten.


Dienstag, 3. Juli 2012

Filmvorschau: The Raid: Redemption

Zum ersten Mal, dass ich in der Sneak Preview einen Vorfilm zu sehen bekam: Maggie Simpson mit ihrer ersten Hauptrolle in "The longest daycare" (Der längste Kita Tag). Den Film gibt es derzeit vor Ice Age 4 zu sehen. Maggie ist in der Kindertagesstätte auf sich allein gestellt. Ihr Erzrivale, das Baby mit nur einer Augenbraue, ist nämlich mit einem Hammer bewaffnet und hämmert Schmetterlinge an die Wand. Doch eine Raupe sucht Zuflucht bei Maggie...

Soweit der erste Kampf der Abends. Sogar noch brutaler ging es dann weiter mit "The Raid: Redemption" 
Dabei handelt es sich um ein indonesisches Machwerk von Gareth Evans, das im Original "Serbuan Maut" heißt. Und es spielt auch im Slum von Jakarta, genau genommen in einem heruntergekommenen Hochhaus, das als Hauptquartier eines Drogenbossen dient. Der thront im 15.Stock, unerreicht vom Gesetz. In den Wohnungen anscheinend überwiegend Kriminelle und Drogenabhängige. Aber auch ein rechtschaffener Mann, der nur versucht sich um seine kranke Frau zu kümmern. Warum auch immer.
Nun versucht also ein Einsatzkommando der Polizei, das Hochaus zu stürmen. Sie kommen bis in den 6.Stock, bevor sie entdeckt werden, und das Gemetzel kann beginnen. Der Gangster-Boss ruft zum großen Hack & Slash auf und stellt mietfreies Wohnen als Preis in Aussicht! Da springen also gleich zahlreiche Bewohner aus allen möglichen Türen um den 20 Polizisten den Gar aus zu machen. Die verschießen erstmal den Großteil ihrer Munition und die wenigen die dann noch übrig bleiben müssen sich im Kung-Fu-Stil beweisen, gepaart mit Macheten und Messern die für ordentlich Slice & Dice sorgen. Jeder Kampf natürlich auf Leben und Tod, es geht ja schließlich um mietfreies Wohnen. Wer setzt dafür nicht gerne sein Leben aufs Spiel. Im Abspann sind die ganzen Angreifer dann auch schön nummeriert aufgelistet, je nachdem in welchem Stockwerk sie mit welcher Waffe zum Einsatz gekommen sind. Etwa eine Stunde lang dauert das Massaker, aber dann sind die meisten auch schon am Boden. Manche zucken noch blutend vor sich hin.

Seltsamerweise war ich gleichzeitig entsetzt, angewidert und gelangweilt von soviel sinnloser Gewalt. Denn bei aller Action will so gar keine Spannung aufkommen. Wie auch, wenn von all diesen ganzen Figuren werden vorab gerade mal zwei vorgestellt werden: Ein junger Polizist beim morgendlichen Training und wie er sich von seiner schwangeren Frau verabschiedet. Und ein junger Gangster beim morgendlichen Gebet Richtung Mekka. Die beiden stehen dann natürlich auch in Verbindung: Es sind Brüder. Jeder will den anderen retten, aber keiner will vom anderen gerettet werden. Am Ende müssen sie aber doch Seite an Seite kämpfen um zu überleben. Originell ist was anderes.
Auch die zweite situative Einbettung wird schon sehr früh angedeutet: Ein Lieutenant erschießt brutal einen Jugendlichen. Das kann also schon mal kein guter Cop sein! Und in der Pause nach dem ersten Gemetzel stellt sich dann auch schon heraus: Der Einsatz ist illegal und es geht um korrupte Polizisten, die ihren Verdienst aufbessern wollen.

Nachdem diese Situationen also kurz näher dargestellt werden, müssen die letzten Überlebenden dann auch schon wieder zum großen Showdown antreten. Aber natürlich kämpfen sich am Ende doch ein paar bis in den 15.Stock durch und wollen dann nur noch eins: Wieder raus kommen.
Wem das am Ende wie gelingt... eigentlich hats mich schon gar nicht mehr interessiert. So viel Action, so wenig Handlung. Überraschenderweise wurde dieser Streifen bereits auf etlichen Festivals präsentiert, u.a. dem Sundace. Und tatsächlich soll nun auch schon ein U.S. Remake in Planung sein. Und das Original soll der Auftakt einer Trilogie gewesen sein. Ich versteh es nicht. Ist das vielleicht eine Fördermaßnahme für den indonesischen Film? Meiner Meinung nach gibt es doch wirklich schon genug handlungsarmes Gemetzel. Ich weiß nicht, warum das ausgerechnet die beste Action seit langem sein soll. Und was daran innovativ ist, konnte ich auch nicht so recht feststellen. Zugegeben: Die Kämpfe sind gut choreografiert und gerade wenn eine Mehrzahl der Gangster auf einen Cop einstürmen und der sich mutig behaupten kann ist die Geschwindigkeit und Präzision der Bewegungen eine beeindruckende Leistung. Aber das blutige Schlachtfeld am Ende jeder Szene ist einfach alles andere als schön anzusehen.

Mittwoch, 27. Juni 2012

Mein Beitrag zur EM

Ach, wenns nach 120 Minuten immer noch keinen Treffer gab, dann ist das doch irgendwie aufregend und langweilig in einem. Ich hoffe mal das unsere Jungs da morgen mehr Pepp ins Spiel bringen und Italien zum ersten Mal in einem Tunier besiegen. Und dann am Sonntag die Spanier. ;)

Denn so soll es am Ende ja nun nicht enden:


90 Minuten sind nicht viel
Viel länger dauert manches Spiel
Und kostet Kraft, und kostet Schweiß
Der 2.Platz macht keinen heiß

Der Ball fliegt hoch, der Ball fliegt weit
Doch warum zielen sie nicht g'scheit?
Von rechts nach links und hin und her
Nur treffen fällt so manchem schwer

Der eine flankt, der Gegner hält
Der eine läuft, der andre fällt.
Erhebt sich  nun auch ein Gezeter:
Der Fall ist klar, es gibt Elfmeter

Der Stürmer läuft, adrett und schick
Der Torwart schaut mit bösem Blick -
Er fängt den Ball mit einer Hand
Einsam verhallt das letzte Schland

Dienstag, 26. Juni 2012

Sichtweisen

"Ich esse kein Fleisch weil ich nicht will dass wegen mir ein Tier sterben muss!" sprach er und hing die Mottenfalle in der Küche auf.

"Aber die Motten...?" - "Die zählen nicht, das sind Schädlinge, die hier in der Küche Schaden anrichten."

Aber wenn eine Kuh in die Küche käme, wäre der Schaden dann nicht größer?

* * *

Tage später, ich brate gerade Hackfleisch an:
"Die Rinder und Schweine würden jetzt noch leben, wenn du sie nicht essen würdest!" 

Nein, würden sie nicht, denn sie waren schon tot, als sie klein gehackt in der Kühltheke lagen. Und wenn niemand auf der Welt sie essen würde, hätten sie gar nicht gelebt, weil sie dann niemand aufgezogen hätte.

Mir ist es wichtig einen Beitrag zu artgerechter Tierhaltung zu leisten: Kühe gehören auf die Wiese und Hennen nicht in Käfige. Bei dieser übergroßen Produktauswahl heute ist das durchaus anstrengend, man muss genau hinschauen und hat dann am Ende oft auch nur das kleinere Übel gekauft. Aber irgendwie hoff ich dann doch, damit einen Impuls in die richtige Richtung zu geben.

Mit einfachen Regeln und platten Sprüchen daherkommen fällt natürlich leichter. V.a. wenn man dabei dann schön ignoriert, wo die Lederschuhe denn herkommen, oder dass da Gelatine im Essig steckt, den man über den Salat kippt, oder welchen Preis diese super-günstige Milch hat, mit der man die Pfannkuchen anrührt.

Ich denke ja, jeder soll essen was er will, so lang man nur in etwa eine Ahnung davon hat, was man da zu sich nimmt. Und manchmal ist mein Appetit auf Junk-Food doch auch größer als mein schlechtes Gewissen... :/

Donnerstag, 21. Juni 2012

See-Saison eröffnet

Der Sommer ist da und zwar in vollen Zügen: Nach den ersten heißen Sommertagen gabs nun auch die ersten richtig heftigen Sommergewitter!

Daher habe ich letzten Samstag dann auch meine persönliche Outdoor-Badesaison eröffnet. Erst war ich ja etwas enttäuscht, dass der Weiher nicht weit von hier mittlerweile wegen Unfallgefahr nicht mehr "betreten" werden darf. (Auch wenn ich verspreche, dass ich nicht auf dem Wasser gehen werde?)
Aber am anderen Ende der Stadt gibt es ja immer noch einen Baggersee, der auch immer noch so herrlich türkis ist. Da schwimmt sichs gut und genug Wiese zum drauf liegen gibts auch.

Natürlich hab ichs auch wieder geschafft mir einen unmöglichen Sonnenbrand zu holen. Eingecremt lag ich da auf dem Bauch in der Wiese mit dem Kopf im Schatten, hatte ein T-Shirt über und hab gelesen. Dabei aber nicht gemerkt, dass das Shirt ein Stück hochgerutscht war und über der Badehose ein Streifen weißer Haut der Sonne ausgesetzt war. Ja und jetzt hab ich dort, wo andere ein Arschgeweih haben einen Sonnenbrand. Aber lieber so als anders herum. 

Montag, 18. Juni 2012

Filmvorschau: Mientras Duermes (Sleep Tight)

Also Vorweg gleich mal wieder die Frage, was genau sich diejenigen eigentlich erhoffen, die für die deutschen Kinotitel zuständig sind. Was im spanischen Original "Mientras duermes" (Während du schläfst) heißt, kommt in Deutschland als "Sleep Tight" (Schlaf gut) in die Kinos. Warum in Englisch? Und was wäre an einer wörtlichen Übersetzung falsch gewesen? Noch lustiger wirds, wenn man sich die Titel in anderen Ländern anschaut: In Italien heißt der Film "Bedtime" (Schlafenszeit) und in Frankreich gar "Malveillance" (Böswilligkeit).

Aber kommen wir zum Film über den netten Hausmeister / Empfangschef eines mehrstöckigen Wohnhauses irgendwo in Spanien, der immer freundlich die Türen aufhält, den Bewohnern morgens die Tageszeitung besorgt, immer ein offenes Ohr für die Anliegen der Hausbewohner hat und zudem noch jeden Tag seine kranke Mutter im Krankenhaus besucht. Nur Abends kann es vorkommen, dass er sich in Abwesenheit der Bewohner in ihre Wohnung schleicht und sich unter dem Bett versteckt. Dann wartet er, bis sie schlafen um sie zu narkotisieren. Und dann...? Dann kann es vorkommen, dass er den Ausguss verstopft, an den Kosmetika herumexperimentiert, Kakerlakeneier in der Wohnung verteilt, die Zahnbürste benutzt und sich einfach ins Bett dazukuschelt.

Noch ein Stalker Film? Nein, so einfallslos war Regisseur Jaume Balagueró nun wirklich nicht. Der Hauswart  César (Luis Tosar) ist nämlich nicht in die junge Clara (Marta Etura) verliebt, wie man anfänglich denken könnte. César ist eigentlich kein Stalker, sondern auf einem Kriegszug gegen das Glücklichsein. Er sucht sich die glücklichsten Personen aus, um als das personifizierte Unglück über sie zu kommen. Selbst am Krankenbett seiner Mutter macht der dabei nicht halt. César ist eiskalt und böswillig, gerade zu denen, die freundlich zu ihm sein wollen. Nur der selbstbewussten Clara will das Lachen einfach nicht vergehen, bis César schließlich bereit ist, bis zum Äußersten zu gehen.

Der Film hat mich gefesselt, gerade weil die Sympathien des Zuschauers immer wieder hin und her gerissen werden: Erst fällt man voll und ganz auf dem Charme Césars herein. Dann denkt man er sei bei aller Schrulligkeit auch etwas romantisch. Dann hat man Mitleid mit ihm, weil ihn immer wieder Selbstmordgedanken plagen. Doch letztlich entdeckt man: Der Sinn seines Lebens ist Menschen unglücklich zu machen. Scheitert er, wird er sich selbst umbringen. Kann Clara ihm also das Handwerk legen, ohne auch nur eine Ahnung davon zu haben, wer und was César in Wahrheit ist?

In einer Szene wird es blutig, ansonsten arbeitet der Film mit Stimmungen und Eindrücken, sowohl mit komischen als auch mit zutiefst irritierenden Momenten. Ich finde das Anschauen lohnt sich sehr!


Dienstag, 12. Juni 2012

Onlineshop vs Laden vor Ort

An sich kaufe ich ja gerne online ein. Ganz bequem vom Sofa aus alles in Ruhe anschauen, egal zu welcher Uhrzeit. Meistens finden sich auch noch Kundenbewertungen dazu, die meist hilfreicher sind als beratende Verkäufer, die ihre Sachen ja auf jeden Fall los werden wollen. 
Doch hin und wieder meldet sich auch eine Stimme im Kopf zu Wort: Kauf doch mal wieder im nächsten Laden ein und tu was für die Arbeitsplätze vor Ort. Doch bei manchen muss man ehrlicherweise auch sagen, dass sie es verdient hätten, Pleite zu gehen.

Kontaktlinsen hatte ich bisher noch nie im Internet bestellt, und deswegen bin ich letzte Woche also zum Optiker, um mir eine neue Packung zu holen. Und gleich die erste Enttäuschung: Die Linsen die ich bisher hatte, haben sie nicht und können sie auch nicht bestellen. Wieso? Kann mir die gute Frau auch nicht sagen. Stattdessen will sie mir Linsen aus dem Regal andrehen. Und zwar von einer Marke, die ich gar nicht leiden kann: Als ich die letztes Jahr ausprobiert hatte waren die mir zu weich und zu schwabbelig und ich habe 3mal so lange im Bad gebraucht. Nee, die will ich nicht. Dann zeigt sie mir eine Preisliste von Linsen zweier anderer Marken, die sie bestellen könnte und die dann in 4 bis 5 Tagen abholbereit wären. Ich frage nach dem Unterschied zwischen den beiden und ob die die gleiche Konsistenz wie die im Laden hätten. Sie schaut mich völlig ratlos an und meint, dass die einen 1 Euro günstiger sind als die anderen. Das hatte ich allerdings selbst schon am Preis gemerkt. Mir wird das also zu blöd und indem ich vorgebe, dass ich meine Augenkrümmung erst noch zu Hause nachschauen will, mache ich mich bereit für den Rückzug. Die gute Frau setzt allerdings nach, dass ich dann doch auf jeden Fall wiederkommen und hier bei ihnen bestellen soll! Jaja...

Zu Hause setz ich mich dann an den Rechner und habe bei einem Optiker mit Online-Versand dann auch schnell die Linsen gefunden, die ich eigentlich haben wollte. Und zwar sind die pro Päckchen 11 Euro billiger als die billigsten im Laden. Da ich 2 Augen habe, die unterschiedlich gut sehen, ergibt das dann also 22 Euro die ich spare. Der Versand ist ab 2 Päckchen sogar gratis und nur 2 Tage später bringt der Postbote die Linsen bis vor die Tür.

Fazit: Online hab ich das bekommen was ich wollte, hab 22 Euro gespart und hab auch nur halb so lange auf die Lieferung warten müssen. Da muss der werte Optiker vor Ort mal noch gewaltig nachlegen.

Donnerstag, 7. Juni 2012

Schwüle am Abend


Es ist schwül und anstrengend warm und ich bin überrascht, dass außer mir doch noch etliche andere auf die Idee gekommen sind, abends noch eine Runde durch den Wald zu joggen. Auf dem Weg treffe ich zufällig alte Bekannte und man redet ein Weilchen. Eigentlich gehe ich eh mehr als ich laufe. Dafür läuft aber der Schweiß munter meinen Körper hinunter. Langsam schieben sich aber doch immer mehr dicke grauen Wolken am Himmel zusammen und statt heißen Sonnenstrahlen weht immer mehr kühle Luft  herunter. Als die ersten dicken Tropfen herunterfallen drehe ich dann schließlich auch um und mache mich auf den Rückweg. Jetzt habe ich den Weg ganz für mich, und mit jedem Regentropfen wird das laufen angenehmer und auch motivierender: Schaff ichs noch vor dem großen Schauer zurück nach Hause? Zum Glück tröpfelt es noch gut 45 Minuten so langsam vor sich hin, so dass die Luft angenehm bleibt und feucht nach Wald duftet.
Ich freue mich, dass mein Kopf langsam frei wird und es war am Ende doch eine gute Idee, einfach in den schwülen Abend hinaus zu stapfen. Den Soundtrack dazu singt mir wieder mal der Axel Bosse über die Kopfhörer:

Oh du federst, vom Asphalt, du federst. Als könntest du fliegen. Als könntest du dich beamen.
Oh-oh-oh, du federst, vom Asphalt, du federst. Was krumm läuft kannst du biegen. Was du träumst kannst du kriegen.

Dienstag, 5. Juni 2012

Filmvorschau: Wanderlust


Eine Frau, die ihr Leben lang schon nach ihrem Weg sucht, ihn aber immer noch nicht gefunden hat und einzig und allein nur auf ihr Herz hören kann. Ja, das ist die Rolle, die Jennifer Aniston in Friends als Rachel Green verkörperte. Und seitdem hat sich daran auch nichts geändert, auch wenn sich andere amerikanische Serien (BBT) mittlerweile schon drüber lustig machen. Ob David Wain nun also die Rolle der Linda von Anfang an auf Jennifer Aniston zugeschnitten hat, oder ob nach einer langen Suche schlichtweg niemand in den USA gefunden werden konnte, der das sonst spielen könnte, wissen wir nicht. Aber nun ist es eben so.

Ihren Co-Star Paul Rudd kennt man ja nun auch schon aus Friends. Damals musste sein Charakter Phoebe heiraten, diesmal ist er als George nun also schon mit Linda verheiratet. Aus irgendeinem Grund stürzen sich beide in enorme Schulden, um ein winziges 1-Zimmer-Appartment in New York kaufen zu können. Linda will es unbedingt haben, denn Linda hofft darauf, mit ihren Dokumentationsfilm über Pinguine mit Hodenkrebs den großen Wurf landen zu können. Klappt aber nicht. Gleichzeitig verliert George seinen Job, weil seine Firma Ärger mit dem FBI bekommt. Da sie sich nun die Raten für ihr winziges Zimmerchen nicht mehr leisten können und auch sonst niemand so dumm ist so eine überteuerte Studentenbude zu kaufen, müssen sie die Koffer packen. 


Unterwegs stranden sie dann auf der Suche nach einem Motel in einer Hippie Kommune, in der sich schön gleichmäßig verschiedene Stereotype vereinen: Nudisten, Feministen und nem Jesus-Typen als Anführer (oh ja, mit dem Schäfchen auf den Schultern). Verschiedene Drogenexperimente dürfen da natürlich auch nicht fehlen.
Und oh wunder, etliche andere Serien-Stars begegnen uns in der Kommune auch noch! Lauren Ambrose hatte als Claire Fisher in Six Feet Under ja schon verschiedene Trips durchspielen dürfen. Diesmal darf sie als Schwangere sogar auf der Veranda das Becken kreisen lassen, etwas dazu stöhnen und ein Baby raus drücken! Und das alles ohne auch nur die Unterhose ausziehen zu müssen! Wow. 
Als einziger Charakter mit etwas Tiefgang, trotz Senilität, kann der Kommunengründer Carvin aufwarten, der zudem auch von Alan Alda passend verkörpert wird.

Nachdem sie dann endlich bei Georges Bruder Rick (Ken Marino, bekannt aus zahlreichen Neben- und Gastrollen in TV-Serien) ankommen, entpuppt sich der rundherum als arrogantes Arschloch, der die eigene Frau in den Alkohol treibt. Aber immerhin hat er in jeder Ecke der Wohnung einen überdimensionalen Breitbildfernseher stehen und auch noch einen auf der Terrasse, die alle gleichzeitig laufen müssen, um die große Senderauswahl auch wirklich genießen zu können. So platt dargestellt halten es auch George und Linda nicht lange aus, und treten die Flucht in die Kommune an. Doch kaum sind sie dort rücken die Bagger an, weil das Hippie-Paradies einem Casino Platz machen soll.

Hätten wir damit dann alle Klischees abgearbeitet? Leider noch immer nicht. Noch mehr Drogen Trips, peinliche Szenen voller sexueller Anzüglichkeiten, Männer und Frauen die blank ziehen und ein ganzes Feuerwerk an dümmen Sprüchen von Paul Rudds Charakter George. Unter den Hippies gibt es dann aber nicht nur einen Jesus-Anführer sondern auch einen Judas, der sie alle verrät. Warum ich dafür sogar einen kleinen Pluspunkt an Originalität gebe, wäre zu viel verraten. Falls jemand den Film doch sehen will.

Ein paar mal musste ich ja auch Lachen, wenn auch nicht jeder Lacher von den Filmemachern beabsichtigt war. Was besonderes ist dieser Film allerdings nicht. Im direkten Vergleich würde ich eher noch zur deutschen Produktion "Sommer in Orange" greifen, der inhaltlich mehr zu bieten hat als diese Beziehungskomödie. Weshalb man sich beim Titel auch im englischen Original auf "Wanderlust" entschieden hat? Da kann man ja nochmal grübeln, ob da vielleicht doch ein Sinn dahinter stecken könnte. 

Sonntag, 3. Juni 2012

Die dicke Frau und die Freiheit

Gestern habe ich im Fernsehen eine Reportage über eine Frau gesehen, deren großes Ziel es ist, die dickste Frau der Welt zu werden. Ihr Traumgewicht wäre 1 Tonne und sie würde gerne der Welt beweisen, dass es überhaupt möglich ist, so viel zu wiegen. Dazu fehlt der 350kg Frau aber noch einiges an Gewicht, weswegen sie also "gesund zunehmen" will. Man sieht wie sie ein paar Dehnübungen mit den Armen macht und sich etwas im Bett hin und her rollt. Dann isst sie einen großen Teller Nudeln mit Hackfleischsoße, damit sie die Kalorien, die sie bei ihren Übungen gerade verbrannt hat, auch schnell wieder zurückbekommt. Etwa alle 45 Minuten isst sie wieder etwas, weil sie dann auch wieder Hunger hat. Jederzeit das Essen zu können auf das sie Lust hat - das ist für sie der Inbegriff der Freiheit. Wer außer ihr würde denn sonst noch in dieser Freiheit leben?

Man sieht sie nun ihrem Spezial-Rollstuhl, und wie man ihre 50kg mit Mühe durch die Gegend schiebt. Länger als 10 Minuten kann sie sich nicht mehr auf den eigenen Beinen halten. Ihre Oberschenkel hängen ihr auch schon bis zu den Waden herunter, so dass nicht nur die Knochen beim Gehen Probleme machen würden. Nachbarinnen werden gezeigt, die gesundheitliche Bedenken äußern. Aber die seien nur neidisch, weil sie so frei lebt.

Von welcher Freiheit spricht diese Frau denn? Die Freiheit alles Essen zu können, was andere Leute ihr bringen? Die Freiheit von Käfigtieren, jederzeit quer durch ihr Gefängnis laufen zu können?

Mich stört an der Dokumentation, dass sie so wenig kommentiert. Die Ironie der Aussagen und den gezeigten Bildern werden nur implizit nebeneinander gestellt. Ihre normalgewichtige Schwester wird etwas kritisiert, die die Werbetrommel kräftig rührt und Presse-Termine vereinbart. Irgendwie muss das Essen zur Freiheit ja auch bezahlt werden, damit der Traum, eine Tonne zu sein vielleicht doch mal in Erfüllung gehen kann. Ihre beiden Söhne werden gezeigt, von denen der Ältere sich beklagt, dass er oft wegen seiner Mutter ausgelacht wird. Dem Jüngeren scheint irgendwie alles total egal zu sein.

Mir gehen seitdem diese Bilder nicht aus dem Kopf, und wie viele Arten der Selbstgeißelung und Selbstverstümmelung es doch gibt. Und wie Menschen sich dabei auch noch gut fühlen.
Ich bin jetzt so frei und werde mir ein Eis aus der Gefriertruhe im Keller holen. Denn ich habe tatsächlich die Freiheit, die Kellertreppe hinab und wieder hinauf gehen zu können.

Sonntag, 27. Mai 2012

Eurovision: Aftermath

Na, da lag ich mit meinen Tipps doch diesmal gar nicht so weit daneben: Schweden hat gewonnen und Serbien landete auf einem guten 3.Platz. Die russischen Omas auf dem 2.Platz zeigt, dass auch die Jurys Spaßnummern ohne musikalischen Gehalt unterstützt. Da können stimmgewaltige Nummern aus Albanien  (5.) und Aserbaidschan (4.) doch nur hinterher hecheln, auch wenn sie natürlich sehr gute Platzierungen einfahren.
Der gute 6.Platz für Estland freut mich auch, da eine gute Ballade in einer fremden Sprache auch ohne Schnickschnack und dramatischer Bühnenshow funktioniert. Einfach nur zuhören, was soll man auch sonst tun!

Deutschland kann mit dem 8.Platz zufrieden sein, zumal ein ein paar Mal 10 Punkte aus Ländern wie Portugal, Irland und Ungarn gab, aus denen man das nicht erwartet hätte. Damit sind wir von den Big 5 immerhin am besten gewesen und haben konnten uns knapp vor Italien und Spanien einreihen.

Allein Frankreich hatte ich viel weiter vorne gesehen, doch hatte ich nach Angguns Auftritt schon kein so gutes Gefühl mehr. Da war nicht alles so auf dem Punkt und so ganz hat es mit den Background Stimmen nicht harmonieren wollen. 

Der letzte Platz an Norwegen geht voll in Ordnung: Das war stimmlich einfach zu wacklig und schief. Auch für Großbritannien ist der vorletzte Platz nicht unverdient, denn der Humperdinck war im Vergleich einfach langweilig. Dänemark ist letztlich ja auch weitgehend untergegangen, genauso wie Ungarn, was ich durchaus nachvollziehen kann. Jedward aus Irland sind auch gnadenlos an ihrer melodischeren Nummer gescheitert: Ihre gesanglichen Defizite traten da einfach zu deutlich zu Tage. Aber trotzdem punktgleich mit dem stimmgewaltigen Duo aus Island, das im Gegensatz zu den Duracell-Häschen aus Irland sehr feierlich über die Bühne geschritten sind.

Anke Engelkes Kommentar bei der Punktvergabe fand ich auch sehr gelungen: Sie fand es schön, dass die Zuschauer beim Eurovision die Wahl haben und ihre Stimme frei abgeben konnten. Ja, Aserbaidschan, wir beobachten euch und wünschen euch viel Glück auf eurem Weg! 

Armenien, das aus politischen Gründen gar nicht erst nach Aserbaidschan reisen wollte, wird dann in Schweden vermutlich wieder mit dabei sein. Wenn die übrigen alle mit dabei bleiben und vielleicht auch Polen und eventuell Tschechien wieder mitmachen würden, hätte Deutschland dann sogar auch wieder mehr Nachbarn und das Teilnehmerfeld könnte einen neuen Rekord aufstellen.
Aber jetzt werden wir die nächsten Wochen erstmal noch gehörig viel Euphorie aus dem Radio sprühen hören. Denn die Nummer hat durchaus das Zeug europaweit oben in den Charts einschlagen zu können.

Donnerstag, 24. Mai 2012

Eurovision Song Contest 2012: Finale

Immerhin eine Verbesserung zum 1.Halbfinale: Man hat die Kameras nicht mehr hinter den Fahnen platziert und es gab weitestgehend freie Sicht auf die Bühne. Die letzten Plätze im Finale gingen also:

Litauen (was soll das denn im Finale? Liebe ist womöglich auch taub...)
Bosnien & Herzegowina (da hat wohl die Balkan-Connection den Ausschlag gegeben)
Serbien (weiter als Favorit im Rennen)
Ukraine (auch die Fußballhymne hats geschafft)
Schweden (mit einer Karate-Kid Trainings Choreografie... naja)
Mazedonien (was für eine Reibeisenstimme!)
Norwegen (schief in den hohen Lagen, aber trotzdem weiter)
Estland (freut mich sehr! schlichter Auftritt mit toller Stimme)
Malta (da hat auf der Bühne alles gestimmt)
Türkei (ein Schiff aus Umhängen für das türkische Seemannslied... trotzdem hats gereicht)

Die Niederländerin hat mit ihrem Indianerkopfschmuck nicht gerade überzeugend gesungen und ist nicht ganz unverdient raus. Auch der slowakische Rocker mit der Fönfrisur hat da zwischendurch danebengeröhrt.
Portugal hat zwar alles richtig gemacht, konnte aber trotzdem mit dem Fado nicht ausreichend herausstechen.
Auch wenn der Türke etwas schwach auf der Brust war und man beim Norweger das Gefühl hatte, dass die enge Hose ihn im Schritt gekniffen hat: Sie bekommen noch eine Chance im Finale.

6 Beträge stehen ja auch schon fürs Finale fest: Aserbaidschan als Titelverteidiger und die 5 großen Geldgeber die sich ihre Finaltickets wie jedes Jahr erkauft haben: (Nummern = Startreihenfolge)

1. Großbritannien: Engelbert Humperdinck - Love will set you free
Die Briten waren in den letzten Jahren ja eher für grandioses Scheitern bekannt. 76 Jahre alt ist der neunfache Großvater bereits, der eigentlich Arnold Dorsey heißt. Erfolgreich war er v.a. in den 60ern und 70ern. In den letzten 30 Jahren kam allerdings nicht mehr viel nach, außer vielleicht Lieder wie "Lesbian Seagull" als Teil des Soundtracks vom mit Himbeeren überschütteten Film "Beavis and Butt-head do America".
Ganz so angestaubt wie befürchtet klingt "Love will set you free" nun allerdings gar nicht mal. Leicht schnulzig, mit Streichern zum typischen Schlager-Finale in den höchsten Tönen emporgeschaukelt, wird das vielleicht sogar der Jury ein paar Punkte entlocken. Trotzdem wirds wohl eher wieder nur einer der hinteren Plätzen werden.

9. Frankreich: Anggun - Echo (You and I)
Nach der Opern-Nummer letztes Jahr ist Frankreich diesmal wieder mit frischer Pop-Musik zurück! Zweisprachig auf Französisch und Englisch hat der Titel zwar ein paar schräg klingende Übergänge geht es doch schnell ins Ohr und könnte mit einer guten Performance weit vorne landen. Ich würde es Frankreich  und Anggun gönnen!

10. Italien: Nina Zilli - L'amore è femmina
Der 2.Platz aus dem letzten Jahr dank euphorischer Jury-Bewertung lag vermutlich auch daran, dass man Italien dazu bewegen wollte, wieder regelmäßig am Wettbewerb teil zu nehmen. Auch dieses Jahr wird es wieder etwas jazzig und zweisprachig englisch-italienisch mit einem Amy Winehouse Double. Auch wenn sich das alles eigentlich ganz ordentlich anhört, stört es mich doch, wie man hier einfach eine verstorbene Künstlerin musikalisch und optisch nachmacht. Auch wenn ich das Lied selber vorne dabei sein könnte, hoffe ich dass dieses Cover-Konzept boykottiert wird.

13. Aserbaidschan: Sabina Babayeva - When the music dies
Es ist so kalt kalt kalt, wenn die Musik stirbt.[...] Es wird kalt, wenn die Sonne nicht aufgeht. Hier wünschte ich, ich würde den Text nicht verstehen. Und Musik steht hier natürlich für die Liebe. Das Stück ist an sich nicht schlecht und sie singt das auch ordentlich. Aber es erinnert mich einfach zu stark an beliebige R'n'B-Nummern. Ich sehe schon eine Performance mit sehr viel Windmaschine und Pathos und vielleicht einem Kniefall am Ende des Stücks. Aber ich lasse mich auch gern positiv überraschen. Vorderes Mittelfeld wenn nicht sogar Top10 dürfte damit sogar drin sein, auch wenn ich das Stück einfach nicht mag.

19. Spanien: Pastora Soler - Quédate conmigo
Spanien ist ja leider nicht für innovative Beiträge bekannt. Entweder typische Dance-Nummern oder wie dieses Mal eine Ballade: Bleib bei mir, denn wenn du nicht da bist, geht die Sonne nicht auf! Mit dem Schmalz wird nicht gespart, aber am Ende ist das eben wieder mal nur durchschnittlich langweilig. Auch wenn die Stimme der Sängerin gut ist, denke ich dass Spanien nur knapp vor Großbritannien landen wird.

20. Deutschland: Roman Lob - Standing Still
Und unser Roman! Ich wünsch ihm natürlich am meisten den Erfolg! Er hat einen guten Titel und kommt sympthisch rüber. Ein Vorteil könnte es vielleicht sein, dass sonst nicht so viele rockiger angelegte Midtempo-Nummer am Start sind. Ein Platz unter den besten Zehn wäre prima und meiner Meinung nach auch realistisch. Witzig wärs natürlich schon, wenn der Nachfolger von "Running Scared" ausgerechnet "Standig Still" wird!

Mein Tipp auf die ersten Plätze:
1. Serbien
2. Schweden
3. Frankreich
4. Albanien
5. Deutschland

Mittwoch, 23. Mai 2012

Liebeskummer

Gestern Abend, ich fahre vom Einkaufen nach Hause. An der Ampel steht ein Polizeiwagen mitten auf der Straße, der Weg ins Nachbardorf ist gesperrt. Ich denk mir nichts weiter und fahr nach Hause. Dort werde ich dann mit den Nachrichten konfrontiert: Teenager mit einer Waffe im "Amok-Lauf". Nur ein Dorf weiter hat er sich auf dem Sportplatz verschanzt. Zum Glück wurde am Ende niemand verletzt.

Aber wenn jetzt die ganzen Einzelheiten bekannt werden und überall im Fernsehen zu sehen sind, bin ich doch etwas beunruhigt: Liebeskummer, weil der 14jährige von seiner 13jährigen Freundin verlassen worden ist!
Klar, die erste große Liebe kommt auch mit den ersten großen Gefühlen und das erste große Ende wirkt dann halt auch wie das große Ende. Und Schützenvereine gibts hier auch genug.

Da sollte also noch einiges an Betreuung und Aufklärung getan werden, damit unsere jungen Leute auch gedanklich heranwachsen können. Das fände ich zumindest die wichtigere Diskussion an stelle von Debatten über Waffenschränke und deren Sicherheit.

Eurovision Song Contest: 2.Halbfinale


Beim Live-Auftritt trennt sich dann eben doch die Spreu vom Weizen! Wacklige Stimmen aus Belgien, Griechenland und Irland, während die Sängerin aus Albanien ganz allein auf der Bühne alle weggeblasen hat! Wow! Ich bin immer noch kein Fan von dem Lied an sich, aber mit dieser gesanglichen Leistung könnte Albanien ganz vorne landen und v.a. von der Jury kräftig Punkte abräumen.
Mit technischen Schwierigkeiten mussten derweil die Rumänen kämpfen: Die Sängerin hatte übelst Probleme mit der Übertragung auf ihrem Monitor. Mitten im Lied winkt sie, dass sie auf ihrem Ohrstöpsel nichts hört, dann reißt sie sich das Ding ganz raus und singt dann die 2.Strophe gehetzt der Melodie vom Band hinterher. Zum Glück bekommen sie im Finale noch eine Chance!

Aber wer ist nun noch im Finale mit dabei:

Rumänien
Moldau (trotz seltsamer Choreografie)
Island (eiskalt ins Finale marschiert)
Ungarn (die Bekanntheit der Band macht das schwache Lied wohl wett)
Dänemark (gilt anscheinend als Favorit)
Albanien (jetzt mein Geheimtipp auf den Sieg)
Zypern (gibt’s die Performance bald auch als Stepper Workout?)
Griechenland (hoffentlich übt sie das Singen bis Samstag noch etwas)
Russland (ohje, die Omas müssen noch mal tanzen)
Irland (trotz ganz fragwürdiger Intonation sportlich im Finale)

Finnland ist leider draußen, das ist Schade. Die Schweiz hats wieder nicht geschafft und die Österreicher können auch nur traurig den Hintern schütteln.

Weiter geht’s zum 2.Halbfinale, das auch wie in den letzten Jahre das stärkere zu sein scheint:

1. Serbien: Željko Joksimović– Nije ljubav stvar
2004 verpasst er den Sieg nur ganz knapp gegen Tänzerinnen im knappen Lederoutfit, an die sich heute kaum noch jemand erinnert. Damals noch mit Serbien und Montenegro am Start, könnte er diesmal im Finale auf zusätzliche 12 Punkten von den neuen „Nachbarn“ rechnen. Typisch melancholische Nummer vom Balkan, sollte ungefährdet ins Finale weiter marschieren und dort dann ganz oben mitmischen… wenn nicht sogar gewinnen.

2. Mazedonien: Kaliopi – Crno e belo
Wir bleiben in der Gegend und in der gleichen melancholischen Stimmung. Zumindest anfangs, bis dann die Streicher gegen E-Gitarre getauscht werden. Ein bisschen wirkt das rockige Zwischenstück aber auch nach Patch-Work Arbeit. Rockig und ruhig in 3 Minuten ist vielleicht doch etwas zu viel des Guten.

3. Niederlande: Joan Franka – You and me
Die Singer-Songwriter Nummer kommt diesmal aus den Niederlanden! Mit Indianerkopfschmuck wird die Sängerin da von einer Sandkastenliebe singen. Einer meiner persönlichen Favoriten, der es hoffentlich ins Finale schafft und dort dann gut abschneidet.

4. Malta: Kurt Calleja – This is the night
Man erkennt sogleich die maltesische Nummer an gewohnt sommerlichen Klängen, direkt von der Beachparty auf die Bühne. Seit 6 Jahren ist Malta mit diesem Konzept nun schon chronisch erfolglos, was sich dieses Jahr wohl auch nicht ändern wird. Aus in der Vorrunde.

5. Weißrussland: Litesound – We are the heroes
Leichte Klänge ist man aus Weißrussland ja auch schon gewöhnt. Nachdem letztes Jahr die Hymne auf das eigene Land im Halbfinale scheiterte, gibt man sich jetzt wieder ähnlich selbstbewusst: „Wir sind die Gewinner! Wir sind die Helden!“ Ob man das im Rest Europas auch so sieht, wage ich zu bezweifeln. Keine Finale.

6. Portugal: Filipa Sousa – Vida minha
Portugal bleibt dem portugiesisch nach wie vor treu und versucht es diesmal wieder mit einer schwermütigen Ballade. Da wir die Präsentation auf der Bühne entscheiden, ob der Funke überfliegt. Aber ich fürchte, Portugal hat es wieder mal sehr schwer.

7. Ukraine: Gaitana – Be my guest
Ist das das Lied der Ukraine zur Fußball-Europameisterschaft? Ist dieses Blasinstrument am Anfang die neue Vuvuzela? Viele wollen aber nun aus politischen Gründen gar nicht mehr so gern dort zu Gast sein. Die Nummer ist insgesamt doch recht einfallslos, auch wenn die Sängerin aus ihren Lungen rausholt was sie nur kann. Kann meinetwegen im Stadion laufen, muss aber nicht unbedingt ins Finale.

8. Bulgarien: Sofi Marinova – Love unlimited
Liebe ohne Grenzen zeigt sich hier auch in einem Sprachmix im Refrain. Englisch, Spanisch, Französisch, sogar ein Satz Aserbaidschanisch soll dabei sein! Aber mit mehr kann die Nummer auch schon nicht mehr punkten. Ob die Sofi mit ihrer Stimme auf der Bühne noch etwas reißen kann? Ich glaubs eher nicht.

9. Slowenien: Eva Boto – Verjamem
Viele Ahhs gibts hier zu hören, aber bei mir bleibt der A-ha-Effekt leider aus. Pompös lässt mich das Lied bisher kalt. Eine Chance auf der Bühne bekommt es noch, aber dann wars das wahrscheinlich auch schon wieder für die Slowenen.

10. Kroatien: Nina Badrić – Nebo
Ohne Streicher geht’s im ehemaligen Jugoslawien einfach nicht. Aber ich kann auch hiermit wenig anfangen. Aber wahrscheinlich wird Kroatien von den Nachbarn mit ins Finale gezogen.

11. Schweden: Loreen – Euphoria
Schweden bleibt beim typischen Dance-Sound und gilt damit als Favorit. Ich finde die Nummer solide, auch wenn ich nicht so euphorisch bin: Das hat man alles schon mal irgendwie irgendwo gehört. Es würde mich wundern, wenn man das dann nicht auch im Finale wieder hören würde.

12. Georgien: Anri Jokhadse – I’m a joker
Der Sänger aus Georgien ist auch schon in seinen 60ern. Klingt aber immerhin noch gar nicht so alt und wäre neben England und Russland auch fast schon ein Jungspund im Finale. Möglicherweise klappt es auch, mit den Einzug. Ich denke die Chancen stehen gut.

13. Türkei: Can Bonomo – Love me back
Die Türkei letztes Jahr erstmals nicht im Finale! Diesmal können sie aber schon im Halbfinale wieder mit vielen Zuschauerstimmen aus Deutschland rechnen. Einen jüdischen Türken schicken sie dazu ins Rennen mit einem selbstgeschriebenen und frischen Song. Da sollte diesmal doch wieder das Finale drin sein.

14. Estland: Ott Lepland – Kuula
Eine Pop-Ballade gibt es dann doch auch noch, vorgetragen von einem Tenor. Eigentlich ein schönes Lied und ich bin gespannt, wie er es auf der Bühne präsentieren kann. Schade wärs, wenn das Lied einfach zwischen den lauteren Nummern unter geht.

15. Slowakei: Max Jason Mai – Don’t close your eyes
Hard Rock aus der Slowakei. Aber der Sänger mit wallendem blonden Haar und dunklem Eyeliner wirkt da doch eher etwas weichgespült. Seine Muskeln zeigt er aber ganz gern mal. Das kleine Land war bisher erst 3mal im Finale vertreten, zuletzt 1998. Die beste Platzierung war ein 17.Platz mit gerade mal 19 Punkten. Das müsste dieses Jahr nun aber doch zu toppen sein, oder?

16. Norwegen: Tooji – Stay
Das erinnert mich ein wenig an den schwedischen Beitrag aus dem letzten Jahr. Mir persönlich gefällts nicht so, aber ich glaube, dass Tooji bis zum Finale bleiben wird.

17. Bosnien & Herzegowina: Maya Sar – Korake ti znam
Und noch ein letzter Beitrag aus dem Land, formally known as Jugoslawien. Natürlich mit Streichern! Und selbst die Flöte, die Joksimović zu Hause lassen wollte haben sie mitgebracht. Ob Mayas Stimme live mithalten kann, wenn sie dazu auch noch selbst am Klavier sitzen wird? Wenn ja, dann könnte das durchaus auch im Finale wieder auftauchen.

18. Litauen: Donny Montell – Love is blind
Und zum Schluss noch ein weiterer Sänger, der es durch Casting-Shows auf die ESC-Bühne geschafft hat. In Litauen hat er sogar schon eine Version von „Let’s Dance“ gewonnen. Das sollte ihm eigentlich auf der Bühne behilflich sein. Das Lied selber lässt ihn da nämlich eher etwas im Stich. Das wird also wieder nix für Litauen.