Sonntag, 29. November 2009

Das Kräuterbad im internationalen Vergleich

Da ich den ersten Adventssonntag ja nicht völig unzelbriert begehen konnte und ich mir wieder einmal nicht die Zeit für irgend eine Deko genommen hatte (Ausrede dieses Jahr: MAGISTERPRÜFUNG !!!), so hab ich mir dann doch zum 1.Advent genau 1 Kräuterbad eingelassen.
Weitere Details davon werde ich euch nun ersparen... meine Badezimmertür bleibt wie gehabt der Öffentlichkeit verschlossen, egal wieviel Geld ihr mir auch bietet!

Eure Aufmerksamkeit möchte ich viel mehr auf die Rückseite der Flasche mit dem Kräuterbads lenken. In 3 verschiedenen Sprachen stand dort nämlich... nein, NICHT der gleiche Text! Denn während der deutsche Abschnitt davon sprach, wie entspannend so ein Kräuterbad doch ist, betonte der englische Text, wie das Eukalyptus-Öl die Nase befreit und so die Erkältung lindert, während schließlich der französische Text von sanfter und geschmeidiger Haut sprach.

Wilkommen in der Welt der Klisches! Die deutschen sind also permanent im Stress und müssen sich nur mal locker machen, die Engländer wegen ihrem ganzen Regen die ganze Zeit verschnupft und den Franzosen kommts nur auf oberflächliche Schönheit an.
Oder wirkt so ein Kräuterbad wirklich in jedem Land anders? Aber bekommt dann der Engländer, der in Frankreich damit badet, sanftere Haut oder ne freie Nase? Oder beides?

Man weiß es nicht...

Montag, 23. November 2009

g-danken

Heute Mittag, es gab Hähnchenbrustfilet in der Mensa, fiel es mir wie Schuppen von den Augen: Die Hühner zählen zu den Geh-Flügeln weil sie trotz iher Flügel hauptsächlich zu Fuß gehen!

Und dazu kommt noch, dass selbst die begabtesten Pianisten kein sauberes F auf einem G-Flügel spielen können.

Morgen werde ich dann weiter recherchieren, was es damit auf sich hat, wenn "G E H W E G" auf dem Boden steht. Soll man nun gerade da lang gehen, oder lieber schauen, dass man das Weite sucht?

PS: Dieses Jahr kräht vor lauter Schweinen auch wieder kein Hahn nach der Vogelgrippe. Ob das mal gut geht...

Sonntag, 22. November 2009

Best of Studium: Die tollsten Referate II

Kennt ihr das? Alles fängt ganz harmlos an: Ihr lauft morgens am Bäcker vorbei, seht leckere Schoko-Croissants und kauft euch schließlich eins, um es auf dem Weg zum Bus mal noch schnell zu essen. Und dann endet alles in einer großen Katastrophe voller Schokolade…

Ich denke es ist Zeit, dass ich auch mal von meinen weniger glorreichen Referats-Momenten berichte. Da gabs nämlich schon auch so ein paar ganz schlimme „Ich hab keine Lust! / das interessiert eh niemanden! / Hauptsache es reicht für nen Schein“ – Sachen. V.a. eines soll hier erwähnt werden, und zwar mein Referat über Stadtteilbewegungen in Lateinamerika. Und zwar hatte da mein Prof so ein seltsames System: pro Thema dürfen sich so viele Leute melden wie wollen (so lange eben alle Themen mindestens einen Referenten haben). Und dann bereitet jeder einzeln ein Referat vor, bringt ein Top-Handout mit zur entsprechenden Sitzung und dann wird am Anfang der Sitzung ausgelost, wer sein Referat (15 bis 20 Minuten) halten muss. Von den anderen wird dann nur das Handout bewertet und die Ergänzungen / Diskussionsbeiträge die nach dem Referat eingebracht werden können.

Wir waren also zu zweit bei diesem Thema und der andere Typ war absolut übermotiviert. Ich musste mich sogar mehrmals mit ihm treffen, damit wir auch auf keinen Fall die gleichen Fallbeispiele aussuchen (was völlig überflüssig war, denn da er portugiesisch spricht und ich spanisch das Gebiet von Anfang an klar abgesteckt war). Das Seminar hat mich also genervt, der Typ sowieso und außerdem fand das ganze auch noch Freitagmorgen um 8:30 (s.t.) statt. Aber ich war jung und brauchte den Schein…

Die Referatswoche brach also an und ich hatte gerade mal die Pflichtlektüre gelesen. Da kam plötzlich die Anfrage, ob ich nicht spontan bereit wäre, den Gruppenabend von Campus für Christus am Do Abend zu organisieren und zu leiten. Da hab ich dann spontan zugesagt, mir Gedanken gemacht, ne kleine Andacht vorbereitet, usw. Das Referat musste also einfach mal so lange hinten anstehen. Der Do Abend kam, ich leitet fröhlich durch den Abend und ich denke es war ein guter Abend für alle Beteiligten (zumindest gab es keine Beschwerden). Gegen Mitternacht war das ganze dann auch schon wieder vorbei und für mich wurde es höchste Zeit, noch ein Handout für das Referat in 8 ½ Stunden fertig zu bekommen. Ich hab dann also ein paar Definitionen und Merkmale auf knapp einer Seite abgetippt, mir grob überlegt, wie ich das mit Beispielen anschaulich darlegen könnte. Ne Literaturliste dazu mit einigen Texten die ich immerhin kopiert und vorher noch kurz durchgeblättert hatte, ob sie denn auch wirklich zum Thema taugen.

Damit im Rücken ging ich dann also gegen halb 3 ins Bett, um nicht besonders entspannt zu schlafen. Um 8h dann noch schnell das Handout kopieren und auf dem Weg zum Seminar der Versuch mich wieder an das zu erinnern, was ich mir den gestern eigentlich dabei gedacht hatte. Als ich dann schließlich dort ankam blieb ich erstmal ruhig bei der Hoffnung, dass es ja noch die 50:50 Chance gab, dass ich gar nicht referieren muss und der andere im Grunde ja auch viel besser vorbereitet wäre. Der war dann auch schon da und zeigt mir voller stolz seine 16 Seiten Handout! Ich war wohl genauso entsetzt wie er, als ich meine 1 ½ Seiten präsentiert hatte, wobei er ne kleinere Schriftgröße hatte. Aber als er dann meinte: „Oh, die Definitionen fehlen jetzt völlig bei mir… meinst du, das ist schlimm?“ wurde langsam deutlich, dass hier Leid auf Elend trifft. Und mich beschlich die Ahnung, dass mein Referat das kleinere Übel sein könnte… auf jeden Fall aber das kürzere. Da noch 5 Minuten Zeit waren fing ich dann doch noch an, mir ein paar Notizen zu machen, was ich zu meinen Handout Infos noch zusätzlich erzählen könnte. Als dann gelost wurde, traf es in der Tat dann auch mich und ich legte hoffnungsvoll los.

An sich wärs gar nicht so schlecht gewesen: alle Merkmale und unterschiedliche Typen knapp und übersichtlich dargestellt, an Beispielen veranschaulicht. Notdürftig konnte ich mich an meinem Handout festhalten, musste aber doch häufig länger überlegen, was ich denn nun eigentlich als nächstes sagen will. Nicht nur einmal kam es vor, dass ich einen Satz angefangen hatte, um dann mitten drin zu vergessen, wie er denn enden sollte und es wurde ein furchtbares Gestotter. Dazu kam dann noch die Angst, dass irgendwer merkt, wie wenig Ahnung ich tatsächlich von der ganzen Sache hatte.

Da ich das ganze dann auch nicht länger als nötig hinziehen wollte, kam ich nach etwa 12 Minuten auch schon zum Ende, und mein Kollege durfte an Ergänzungen los legen. Das restliche Seminar verlief dann relativ normal, und da die offensichtlich die meisten die Pflichtlektüre nicht gelesen hatten und ich mich in meinen Beispielen an vielen Stellen darauf gestützt hatte, hat sich auch keiner getraut, was nachzufragen.

Nach dem Seminar sollten die beiden Referenten dann noch zur Nachbesprechung zum Prof ins Büro kommen und ich fürchtete schon, in der Luft zerrissen zu werden. Stattdessen wurde unsere Leistung insgesamt gelobt und er sei froh gewesen, dass die Referate nicht andersrum gehalten worden sind, denn sonst hätte das unsere beiden Leistungen geschwächt. Ich war etwas verwirrt, dass ich ob meiner desolaten Leistung keinen Tadel bekomme, denn statt dessen hieß es dann nur zu mir: erstaunlich, wie kompakt und übersichtlich ich das komplexe Thema darstellen konnte! Nur müsse ich eben noch an meiner Vortragsweise arbeiten und er könne es sehr gut verstehen, wenn man einfach schüchtern ist und selten vor anderen Leuten redet, usw. usf. Das müsse ich eben einfach noch öfter üben.

Da ich ja so schüchtern bin, hab ich darauf dann einfach mal nichts gesagt, die Augen zu Boden geschlagen und Besserung versprochen. Am Ende gab es übrigens ein 1 vor dem Komma für mich, als Motivation im Kampf gegen meine Schüchternheit.

Montag, 9. November 2009

Best of Studium: Die tollsten Referate I

Wo-ho!
Nur noch 4 Wochen bis zur ersten Magisterprüfung! Kinder, wie die Zeit vergeht!

Manch einer erinnert sich vielleicht noch, wie ich von meinem letzten Referat berichtet habe:

http://christiangebloggt.blogspot.com/2009/04/das-letzte-seminar.html

Da will ich jetzt dann doch eben mal Episode 1 mäßig mein erstes Referat nachreichen. Das war nämlich in Literaturwissenschaft im Einführungsseminar. Eigentlich hatte ich mir ein machbares Thema ausgesucht, war mit 2 anderen netten Leuten in einer Referatsgruppe, eher gegen Ende des Semesters, usw.
Ja, und dann kam Anfang Dezember plötzlich der Dozent auf mich zu, ob ich nicht bereit wäre, ein anderes Referat zu halten. Wir seien die einzige Gruppe, wo noch 3 Leute übrig seien (das war ja noch damals, als es keine Studiengebühren gab!) und es gibt nun Themen mit nur noch einer Person. Während ich so da saß und mir dachte: "Puh! Der Dozent redet mit mir persönlich!" stimmte ich in meinem jugendlichen Leichtsinn eben mal zu. Sogleich wurde mir der Erdenetsogt aus der Mongolei als mein neuer Referatspartner vorgestellt und thematisch sollten wir uns mit Tiecks Reflexionen über Shakespeare auseinandersetzen und welche Hilfestellungen sich dadurch für die Interpretation von "Der blonde Eckbert" ergäben. Joa... warum auch nicht. Wir haben uns dann nach dem Seminar gleich mal den Text von Tieck besorgt, auf den wir uns hauptsächlich stützen sollten, und die erste Überraschung: diesen Text gibt es nur in dieser altdeutschen Schnörkelschrift. Und im Gegensatz zu mir konnte der Erdenetsogt das so gut wie gar nicht lesen. Dazu kam noch, dass er sich lieber auf Englisch mit mir unterhalten wollte, da sein deutsch nicht ganz so gut sei. Doch ich nahm die Herausforderung an und hab direkt mal angefangen, den Text nicht nur zu lesen sondern teilweise auch noch abzutippen. Da das Ding fast 50 Seiten hatte, hab ich mich auf die relevanteren Teile konzentriert und teilweise etwas zusammengefasst. Voller Stolz konnte die dieses Dokument dann dem Erdenetsogt schicken, wobei ich mir langsam ein wenig Sorgen machen musste, da ich auch nach intensiver Beschäftigung mit dem Text nicht so recht wusste, was wir denn nun eigentlich im Referat erzählen sollten. Der Erdenetsogt wusste es auch nicht und hat in seiner Antwort, in der er sehr sehr dankbar war für meine Mühe, nun noch gefragt, ob ich meinen Text vielleicht noch auf Englisch übersetzen könnte, weil er "nicht alles" versteht. Grundgütiger! Ich mache mich also an eine zusammenfassende Übersetzung meiner abgetippten Zusammenfassung und musste zwangsläufig feststellen, dass 200 Jahre alte Texte auch nicht einfacher werden, wenn ich sie ins Englische übersetzen soll.
Naja, immerhin fand ich es nach dieser Aktion dann nicht mehr so schwer, ein Referatskonzept zu bauen, das den besagten Text gut und übersichtlich zusammengefasst darstellen könnte.
Beim Treffen mit dem Erdenetsogt stimmt mir dieser in allen Punkten zu und bejaht auch sämtliche "entweder-oder-Vorschläge" von mir. Außerdem bietet er mir an, dass er gerne auch was beim Referat vortragen könnte.. wenn ich es ihm nur vorher vielleicht aufschreiben könnte. ... ... ... ... Was sollte ich anders tun als für die kommende Sitzung also ein kleines Schauspiel zu inszenieren und zu hoffen, dass keine Tragödie dabei raus kommen würde.
Der Erdenetsogt darf also während des Referats alle Textbeispiele vorlesen, was er auch schön brav macht, immer wenn ich ihm (völlig unaufällig) zunicke. Und immerhin hatte er seinen Text geübt! Wir hatten den großen Vorteil, dass keiner im Seminar den Text verstanden/gelesen hatte und daher auch niemand meinen recht gewagten Interpretationsansätzen irgendetwas entgegen zu setzen hatte.
Nach der Sitzung wollte der Dozent dann noch wissen, ob wir das Referat denn auch wirklich GEMEINSAM vorbereitet hätten, was ich dann einfach mal bejaht habe. Es gab dann eine 1,0 für uns beide, wobei die dem Erdenetsogt am Ende auch nichts genützt hat, als er die Hausarbeit nicht schreiben wollte oder wahrscheinlich nicht schreiben konnte.

Von Austauschprogrammen mit der Mongolei hab ich seitdem auch nichts mehr mitbekommen.