Montag, 20. September 2010

Eingeschweißt

Also ich habe heute ein dem menschlichen Körperschweiß nachempfundenes Gel auf dem Kopf geschmiert bekommen!

Nein, nicht etwa des guten Geruches wegen, sondern natürlich aus rein wissenschaftlichen Zwecken. Denn da ich mich nach wie vor mit Probandengehältern über Wasser halte, gab es heute mal eine Lesestudie, bei der meine Hirnströme gemessen worden sind. Und so modern die Technik heute auch ist, dazu braucht man dann doch noch ne löchrige Badehaube und viele blinkende Elektroden. Und natürlich dieses Schweiß-Gel um den Widerstand zu senken. Und seltsamerweise auch Elektroden hinter den Ohren und auf der Nase, natürlich auch schön eingeschweißt. Und dann unzählige Sätze lesen ohne mit der Wimper zu zucken. Denn nur ein einziger Lidschlag, bzw. der elektrische Impuls der dahinter steckt, stört schon das ganze Enzephalogramm.

Aber mir wurde gesagt, dass das erste EEG immer das schwerste sei. Und: ich wurde gelobt, weil ich anscheinend besonders gut geeignet bin, um meine Hirnströme aufzeichnen zu lassen! Und das hätte 2 Gründe: Einerseits besäße meine Kopfhaut einen guten Basiswiderstand! Und andererseits... ja, vielleicht wurde es schon geahnt: Weil ich stundenlang so still sitzengeblieben bin! Yeah! Ich kann nicht nur still liegen, sondern auch still sitzen! Ich fürchte fast, wenn das so weitergeht, dann bleibt mir gar keine andere Wahl als am Ende doch eine Karriere als Verwaltungsangestellter einzuschlagen...

Mittwoch, 15. September 2010

Gechattet

Ja, ab und an chatte ich auch ganz gerne mal. V.a. Abends ein kurzer Wortwechsel mit weit entfernten oder auch nahen Leuten.. warum auch nicht!

Aber was manche Leute sich eigentlich dabei denken, wenn sie einen anschreiben...?

Er: Hey! Du meldest dich ja gar nicht mehr!

Ich: Hallo! Ja, ist schon ne Weile her! Wie gehts? Was gibts Neues?

Er: Nichts Neues. Arbeiten.

Ich: Also ich hab zuletzt... (Magisterarbeit, Praktikumsbewerbung, gute neue Musik gehört: Ich bemühe mich also, etwas aus meinem Leben zu erzählen und verschiedene Gesprächsthemen anzubieten.)

Er: Achso. Ich sehe noch fern, aber gehe bald ins Bett.

Ich: Ja, dann gute Nacht.

Und das müsste nun auch die Frage beantworten, warum ich mich länger nicht gemeldet hatte und das auch in Zukunft nicht so bald tun werde. Meine Fresse.

Sonntag, 5. September 2010

Tübingen im Sommer

Tübingen ist von Mitte Juli bis Mitte September schon besonders seltsam.

Da ging ich letzte Woche doch vormittags auf dem Weg zur Bibliothek durch den Park. Und auf der Wiese in einem großen Kreis stehen da unzählige Seniorinnen und machen wohl sowas wie Gymnastik. Und drum herum stehen etliche Frauen mit Kinderwägen und schauen dabei zu.
Sehr bizarr irgendwie... und ich bin mir bis heute nicht sicher, ob das nicht doch ein surreales Kunstexperiment sein sollte.

In der Bibliothek wird außerdem gebaut, also mehr als sonst. Überall Staubschutzwände, die die Größe der Gänge mal eben halbieren. Und neulich, als ich ein vorbestelles Buch abholen wollte, geriet ich aus Versehen auf die falsche Seite der Staubschutzwand, was ich erst nach ein paar Schritten gemerkt hatte, weil keine Regale mehr kamen.

Und dann muss ich derzeit auch noch so seltsames Zeug lesen über Grenzerfahrungen an Schwellenorten und inkonsistente Transitionszustände liminaler Figuren.

Nach einer Woche Magisterarbeit hätte ich direkt mal wieder Lust auf Urlaub... oh Mann.