Mittwoch, 26. August 2009

Mit allen Wassern gewaschen

Projekt: Kurzurlaub

Man beachte folgende Kriterien:
- Erholung, Wellness und auch ein bischen Action
- Palmen, Strand, Wasser und blauer Himmel

vorhandene Zeit: ca. 3 Stunden
maximale Kosten: 10 bis 20 Euro

Geht nicht? Aber hallo!

Die Eva und ich haben uns diesem Projekt angenommen und es erfolgreich durchführen können.

Und zwar waren wir im Thermalbad in Bad Wöhrishofen zum "Feierabend unter Palmen" Special-Tarif.

Direkt der erste Eindruck war schon sehr positiv: die Palmen waren zahlreich vohanden, und zwar allesamt echte Pflanzen und keine Plastik-Kunst-Kacke! Und das Thermalbecken war auch angenehm temperiert. Und eigentlich auch eine geniale Idee, ein Außenbecken direkt neben einen See zu bauen, denn so hatte man die komplette See-Stimmung ohne dazugehörigen Dreck und Kälte.
Sogar eine Cocktailbar im Thermalbecken und eine Lustgrotte standen im Angebot.

Aber das war nur der erste Eindruck! In unserem unaufhaltsamen Forscherdrang wurde uns schnell klar, dass es hier noch viel mehr zu entdecken gab.

Und wir waren wirklich in allen Becken: Aroma-Becken mit Calcium-Wasser, Jod & Selen Becken, Schwefelbecken und sogar im 20%-mehr-Salz-Becken, worüber sich sämtliche Mückenstiche und kleine Schnitt- wie Schürfwunden besonders gefreut haben. Hoch auf dem Dach lockte sogar ein Sandstrand, der uns jedoch nicht weit hinein locken konnte.

Vom Strömungskanal bis hin zur Wildwasserbahn kam auch die Action nicht zu kurz... wenn man zur rechten Zeit an der richtigen Stelle war.
Da wir den ausgeklügelten Zeitplan leider etwas zu spät entschlüsseln konnten, ist uns die Beauty-Maske leider entgangen, worüber die Eva wohl enttäuschter war als ich.
Aber zum Meersalz-Mango-Peeling im Dampfbad waren wir dann rechtzeitig da und bekamen zur Belohnung nicht nur eine ungemein geschmeidige Haut sondern rochen auch am ganzen Körper wie eine gigantisch-leckere Mango.

Ein absolutes Highlight war auch die rhythmische Wassergymnastik "Water Power"! Ich kann es absolut empfehlen es sich im Whirpool gemütlich zu machen um genüßlich zu beobachten wie sich alt, älter und ganz ganz alt zu agressiv-fröhlicher Musik mit Schwimmschlangen bewegen. Yeah! Funkytown!

Dazu haben wir uns den wohl schönsten Tag des Jahrhunderts im ganzen Allgäu augesucht, denn nicht eine klitzekleine Wolke trübte den strahlend blauen Himmel, bis in die Nacht hinein.

Zum Abschluß ist die Abenddämmerung am See beim Treiben im Strömungskanal nur zu empfehlen, um dann rechtzeitig bevor die Mücken in den Angriff über gehen selbst die Fliege zu machen.

Erst auf der Karte draußen haben wir dann bemerkt, dass uns doch noch ein paar Kleinigkeiten entgangen sein müssen, wie z.B. das Beachvolleyballfeld.

Auf dem Heimweg blieb dann sogar noch die Zeit für einen Abstecher zu einem Wellness-Menü in einer allseits bekannten Fastfoodkette, die derzeit Gläser verschenkt. Ich liebe es!

Ja, und der Eva hats direkt so gut gefallen, dass sie die ganze Tour in der nächsten Woche gleich nochmal gebucht hatte, um den Mango-Duft zu erneuern.

Wieder hier in Tübingen darf ich mir die Mangos nun allerdings nicht mehr auf dem ganzen Körper verteilen, sondern muss sie direkt zu Salat und Scampis mischen und das ganze dann verkaufen.
Aber wer weiß... wenn keiner hin sieht, da reib ich mich eventuell doch, heimlich, ein bischen ein...

In diesem Sinne: Guten Appetit!

Sonntag, 9. August 2009

Laurentius-Grillen

Es gibt ja schon so ein paar Dinge, mit denen kann ich absolut gar nichts anfangen. Und dazu gehört definitiv die Heiligenverehrung.

Wie ich gerade erfahren habe ist am 10.August nämlich der Tag des Heiligen Laurentius. Das ist u.a. der Schutzpatron Spaniens, der Bibliothekare, der Studenten, der Bierbrauer und der Köche (ich glaube auch der Pizzabäcker *g*). Interessante Kombination, wird einem da erstmal auffallen.

Aber warum denkt überhaupt irgendwer an den guten Mann? Er wurde nämlich am 10. August 258 n.Chr. schon umgebracht. Und zwar weil er sich geweigert hat dem römischen Kaiser das gesamte Geld der Kirche zu geben. Deswegen wurde der Kaiser so sauer, dass er den Laurentius gegrillt hat, auf einem eisernen Gitterrost.
Angeblich sollen seine letzten Worte dann auch noch gewesen sein, wie angenehm kühl er die ganze Sache fände. Naja.

Solch brutale Morde tauchen in der Geschichte des Christentums ja immer wieder auf. Aber warum erinnert man sich denn auch noch gezielt daran? Außenstehende könnten meinen, dass wir diese Morde auch noch feiern würden. Gut, was der Einzelne da jetzt genau bei diesen Märtyrer-Gedenk-Tagen feiert weiß ich nicht, weil ichs gar nicht tue. Ich weiß nur, dass ich nicht die Kreuzigung Jesu feiere, sondern seine Auferstehung. Und so wichig ist es auch ist zu wissen, dass Jesus gestorben ist, so ergibt das doch nur einen Sinn, wenn man sich bewusst ist, dass er eben wieder lebt.
Und das fehlt mir gerade bei diesen Märtyrern. Und im Grunde ist ihr Tod selbst auch ziemlich egal, und viel wichtiger ist ihr Leben, das zu diesem Tod geführt hat. Das kann man ja durchaus als Beispiel verwenden, und froh darüber sein, dass wir heute in Deutschland nicht mit solchen tödlichen Widerständen zu rechnen haben, wenn wir versuchen unsere Überzeugungen zu leben.

Aber zurück zum armen Laurentius von Rom:
Ein Freund hat mir gerade berichtet, dass sie morgen nun einen Abendgottesdienst in Gedenken an den Laurentius feiern werden. Und im Anschluss daran wird gegrillt.

... ... ... !!!

Es gibt ja schon so ein paar Dinge, mit denen kann ich absolut gar nichts anfangen....