Samstag, 20. September 2014

Schritt für Schritt

Am Montag gehts los!
Und ich bin so aufgeregt... in der letzten Woche habe ich nun etwas mehr erfahren. Immerhin hab ich meine zukünftigen Klassenzimmer gesehen und ein paar Kollegen kennen gelernt. Aber was da nun wirklich auf mich zu kommt werd ich dann doch erst am Montag sehen.

Bisher gehe ich von etwa 20 Flüchtlingen und Asylbewerbern im Alter von 16 bis 21 Jahren aus, die kein Deutsch können. Möglicherweise sind auch Analphabeten darunter. In einem Jahr soll ich denen dann Deutsch beibringen, in 11 Wochenstunden pro Person.
Zusätzlich sollten diese womöglich traumatisierten jungen Menschen auch noch von einer(m) Sozialpädagogin(en) betreut werden, aber die Stelle ist derzeit noch nicht besetzt.
Das Ziel ist, dass sie in einem Jahr anfangen können sich auf Praktika zu bewerben, um sich dann für eine Ausbildung entscheiden zu können. Bis dahin müsste dann allerdings auch ihr Aufenthaltsstatus längerfristig geklärt sein.

So eine Klasse im 2.Jahr unterrichte ich dann auch noch für ein paar Stunden, um ihr Deutsch zu "intensivieren". Ein bisschen Sozialkunde soll ich als Landeskunde dann auch noch einfließen lassen. Aber hey, Politik hab ich ja schließlich auch mal studiert, auch wenns mir so vorkommt, als wäre das jetzt schon ewig her.

Wegen den Lehrbüchern ging es letzte Woche ein paar Mal hin und her, aber jetzt sind sie immerhin schon bestellt. Damit ich wenigstens ein bisschen was vorbereiten kann, hab ich sie mir selber schon gekauft. Jetzt hab ich einen groben Plan und ein paar Ideen mit denen ich zur Not auch improvisieren kann. Hoffe ich zumindest.

Einen Platz im Büro der Sozialpädagogen bekomm ich sogar auch noch, aber die Räume sind noch gar nicht eingerichtet.

Mein Übergangszimmer ist eigentlich schön und gemütlich, auch wenn es im Keller liegt und keine Fenster hat. Das Dorf liegt zudem am Ende der Straße am Waldrand und war früher mal ein Arbeiterdorf bei einem Kohlebergwerk. Diese Kohle ist nun zwar weg, aber dafür ist andere Kohle im Form von Urlaubern gekommen, die da nun ihre Ferienhäuser haben, Golf spielen oder sich einfach daran freuen abseits von jedem Handy-Netz wohnen zu können.
Nächste Woche stehen bei mir aber auch noch Wohnungsbesichtigungen an: Von Kleinstadt-Zentrum bis Dorf am See ist erstmal alles dabei, und ich hoffe bis Ende der Woche schon eine gute Entscheidung treffen zu können, mit der auch mein Geldbeutel einverstanden ist.

Wenn das alles so klappt, und nächstes Wochenende dann auch noch mein neues Auto zur Abholung bereit steht, ja dann wären die ganzen Unsicherheiten derzeit vielleicht sogar geklärt. Und eventuell würd ich dann auch mal wieder ruhig schlafen.
Aber erstmal heißt es dann doch noch etwas abwarten und Schritt für Schritt weiter schauen.

Sonntag, 14. September 2014

Abbrüche, Aufbrüche


Freitag Abend, der Blick aus dem Wohnzimmerfenster. Am Montag stand da noch ein Haus! Seit März stand das nun schon leer und monatelang ist nichts passiert. Doch dann ging alles total schnell, ein paar Tage nur.

Während am Montag also der Bagger zu uns in die Straße kam, bin ich am Dienstag, wieder mal, zu einem Vorstellungsgespräch. Da hatte sich ja nun auch wieder mal monatelang nichts getan. Doch diesmal: Zusage am Mittwoch, Vertragsauflösung mit der Schoko-Fabrik am Donnerstag. Schlag auf Schlag sieht plötzlich alles anders aus!

Eine Woche ist das nun schon her, mein letzter schokoladiger Arbeitstag liegt bereits hinter mir und unglaublich viele Dinge mussten organisiert werden, damit ich morgen schon zu meiner neuen Arbeit aufbrechen kann. Irgendwie hat es geklappt, mit einem möblierten Zimmer als Übergangslösung, und irgendwie werde ich mich auch durch die nächsten Tage kämpfen. Bisher kann ich es noch gar nicht einschätzen, was da genau auf mich zukommen wird... Aber ich freu mich drauf!