Beim Live-Auftritt trennt sich
dann eben doch die Spreu vom Weizen! Wacklige Stimmen aus Belgien, Griechenland
und Irland, während die Sängerin aus Albanien ganz allein auf der Bühne alle weggeblasen
hat! Wow! Ich bin immer noch kein Fan von dem Lied an sich, aber mit dieser
gesanglichen Leistung könnte Albanien ganz vorne landen und v.a. von der Jury
kräftig Punkte abräumen.
Mit technischen Schwierigkeiten
mussten derweil die Rumänen kämpfen: Die Sängerin hatte übelst Probleme mit der
Übertragung auf ihrem Monitor. Mitten im Lied winkt sie, dass sie auf ihrem
Ohrstöpsel nichts hört, dann reißt sie sich das Ding ganz raus und singt dann
die 2.Strophe gehetzt der Melodie vom Band hinterher. Zum Glück bekommen sie im
Finale noch eine Chance!
Aber wer ist nun noch im Finale
mit dabei:
Rumänien
Moldau (trotz seltsamer Choreografie)
Island (eiskalt ins Finale
marschiert)
Ungarn (die Bekanntheit der Band
macht das schwache Lied wohl wett)
Dänemark (gilt anscheinend als
Favorit)
Albanien (jetzt mein Geheimtipp
auf den Sieg)
Zypern (gibt’s die Performance
bald auch als Stepper Workout?)
Griechenland (hoffentlich übt sie
das Singen bis Samstag noch etwas)
Russland (ohje, die Omas müssen noch
mal tanzen)
Irland (trotz ganz fragwürdiger
Intonation sportlich im Finale)
Finnland ist leider draußen, das
ist Schade. Die Schweiz hats wieder nicht geschafft und die Österreicher
können auch nur traurig den Hintern schütteln.
Weiter geht’s zum 2.Halbfinale,
das auch wie in den letzten Jahre das stärkere zu sein scheint:
1. Serbien: Željko Joksimović– Nije ljubav stvar
1. Serbien: Željko Joksimović– Nije ljubav stvar
2004 verpasst er den Sieg nur
ganz knapp gegen Tänzerinnen im knappen Lederoutfit, an die sich heute kaum
noch jemand erinnert. Damals noch mit Serbien und Montenegro am Start, könnte
er diesmal im Finale auf zusätzliche 12 Punkten von den neuen „Nachbarn“
rechnen. Typisch melancholische Nummer vom Balkan, sollte ungefährdet ins
Finale weiter marschieren und dort dann ganz oben mitmischen… wenn nicht sogar
gewinnen.
2. Mazedonien: Kaliopi – Crno e belo
Wir bleiben in der Gegend und in
der gleichen melancholischen Stimmung. Zumindest anfangs, bis dann die
Streicher gegen E-Gitarre getauscht werden. Ein bisschen wirkt das rockige
Zwischenstück aber auch nach Patch-Work Arbeit. Rockig und ruhig in 3 Minuten
ist vielleicht doch etwas zu viel des Guten.
3. Niederlande: Joan Franka – You and me
Die Singer-Songwriter Nummer
kommt diesmal aus den Niederlanden! Mit Indianerkopfschmuck wird die Sängerin
da von einer Sandkastenliebe singen. Einer meiner persönlichen Favoriten, der
es hoffentlich ins Finale schafft und dort dann gut abschneidet.
4. Malta : Kurt
Calleja – This is the night
Man erkennt sogleich die
maltesische Nummer an gewohnt sommerlichen Klängen, direkt von der Beachparty
auf die Bühne. Seit 6 Jahren ist Malta mit diesem Konzept nun schon chronisch
erfolglos, was sich dieses Jahr wohl auch nicht ändern wird. Aus in der
Vorrunde.
5. Weißrussland:
Litesound – We are the heroes
Leichte Klänge ist man aus
Weißrussland ja auch schon gewöhnt. Nachdem letztes Jahr die Hymne auf das
eigene Land im Halbfinale scheiterte, gibt man sich jetzt wieder ähnlich
selbstbewusst: „Wir sind die Gewinner! Wir sind die Helden!“ Ob man das im Rest
Europas auch so sieht, wage ich zu bezweifeln. Keine Finale.
6. Portugal: Filipa Sousa – Vida minha
Portugal bleibt dem portugiesisch
nach wie vor treu und versucht es diesmal wieder mit einer schwermütigen
Ballade. Da wir die Präsentation auf der Bühne entscheiden, ob der Funke
überfliegt. Aber ich fürchte, Portugal hat es wieder mal sehr schwer.
7. Ukraine : Gaitana – Be my guest
Ist das das Lied der Ukraine zur
Fußball-Europameisterschaft? Ist dieses Blasinstrument am Anfang die neue
Vuvuzela? Viele wollen aber nun aus politischen Gründen gar nicht mehr so gern
dort zu Gast sein. Die Nummer ist insgesamt doch recht einfallslos, auch wenn
die Sängerin aus ihren Lungen rausholt was sie nur kann. Kann meinetwegen im
Stadion laufen, muss aber nicht unbedingt ins Finale.
8. Bulgarien: Sofi Marinova – Love unlimited
Liebe ohne Grenzen zeigt sich
hier auch in einem Sprachmix im Refrain. Englisch, Spanisch, Französisch, sogar
ein Satz Aserbaidschanisch soll dabei sein! Aber mit mehr kann die Nummer auch
schon nicht mehr punkten. Ob die Sofi mit ihrer Stimme auf der Bühne noch etwas
reißen kann? Ich glaubs eher nicht.
9. Slowenien: Eva Boto – Verjamem
Viele Ahhs gibts hier zu hören,
aber bei mir bleibt der A-ha-Effekt leider aus. Pompös lässt mich das Lied
bisher kalt. Eine Chance auf der Bühne bekommt es noch, aber dann wars das
wahrscheinlich auch schon wieder für die Slowenen.
10. Kroatien: Nina Badrić
– Nebo
Ohne Streicher geht’s im
ehemaligen Jugoslawien einfach nicht. Aber ich kann auch hiermit wenig
anfangen. Aber wahrscheinlich wird Kroatien von den Nachbarn mit ins Finale
gezogen.
11. Schweden: Loreen – Euphoria
Schweden bleibt beim typischen
Dance-Sound und gilt damit als Favorit. Ich finde die Nummer solide, auch wenn
ich nicht so euphorisch bin: Das hat man alles schon mal irgendwie irgendwo
gehört. Es würde mich wundern, wenn man das dann nicht auch im Finale wieder
hören würde.
12. Georgien: Anri
Jokhadse – I’m a joker
Der Sänger aus Georgien ist auch
schon in seinen 60ern. Klingt aber immerhin noch gar nicht so alt und wäre
neben England und Russland auch fast schon ein Jungspund im Finale.
Möglicherweise klappt es auch, mit den Einzug. Ich denke die Chancen stehen
gut.
13. Türkei: Can Bonomo
– Love me back
Die Türkei letztes Jahr erstmals
nicht im Finale! Diesmal können sie aber schon im Halbfinale wieder mit vielen
Zuschauerstimmen aus Deutschland rechnen. Einen jüdischen Türken schicken sie
dazu ins Rennen mit einem selbstgeschriebenen und frischen Song. Da sollte
diesmal doch wieder das Finale drin sein.
14. Estland: Ott
Lepland – Kuula
Eine Pop-Ballade gibt es dann
doch auch noch, vorgetragen von einem Tenor. Eigentlich ein schönes Lied und
ich bin gespannt, wie er es auf der Bühne präsentieren kann. Schade wärs, wenn
das Lied einfach zwischen den lauteren Nummern unter geht.
15. Slowakei: Max
Jason Mai – Don’t close your eyes
Hard Rock aus der Slowakei. Aber
der Sänger mit wallendem blonden Haar und dunklem Eyeliner wirkt da doch eher
etwas weichgespült. Seine Muskeln zeigt er aber ganz gern mal. Das kleine Land
war bisher erst 3mal im Finale vertreten, zuletzt 1998. Die beste Platzierung
war ein 17.Platz mit gerade mal 19 Punkten. Das müsste dieses Jahr nun aber
doch zu toppen sein, oder?
16. Norwegen: Tooji – Stay
Das erinnert mich ein wenig an
den schwedischen Beitrag aus dem letzten Jahr. Mir persönlich gefällts nicht so,
aber ich glaube, dass Tooji bis zum Finale bleiben wird.
17. Bosnien & Herzegowina: Maya Sar – Korake ti znam
Und noch ein letzter Beitrag aus
dem Land, formally known as Jugoslawien. Natürlich mit Streichern! Und selbst
die Flöte, die Joksimović zu Hause lassen wollte haben sie mitgebracht. Ob Mayas
Stimme live mithalten kann, wenn sie dazu auch noch selbst am Klavier sitzen
wird? Wenn ja, dann könnte das durchaus auch im Finale wieder auftauchen.
18. Litauen: Donny Montell
– Love is blind
Und zum Schluss noch ein weiterer
Sänger, der es durch Casting-Shows auf die ESC-Bühne geschafft hat. In Litauen
hat er sogar schon eine Version von „Let’s Dance“ gewonnen. Das sollte ihm
eigentlich auf der Bühne behilflich sein. Das Lied selber lässt ihn da nämlich
eher etwas im Stich. Das wird also wieder nix für Litauen.