Dienstag, 3. Juli 2012

Filmvorschau: The Raid: Redemption

Zum ersten Mal, dass ich in der Sneak Preview einen Vorfilm zu sehen bekam: Maggie Simpson mit ihrer ersten Hauptrolle in "The longest daycare" (Der längste Kita Tag). Den Film gibt es derzeit vor Ice Age 4 zu sehen. Maggie ist in der Kindertagesstätte auf sich allein gestellt. Ihr Erzrivale, das Baby mit nur einer Augenbraue, ist nämlich mit einem Hammer bewaffnet und hämmert Schmetterlinge an die Wand. Doch eine Raupe sucht Zuflucht bei Maggie...

Soweit der erste Kampf der Abends. Sogar noch brutaler ging es dann weiter mit "The Raid: Redemption" 
Dabei handelt es sich um ein indonesisches Machwerk von Gareth Evans, das im Original "Serbuan Maut" heißt. Und es spielt auch im Slum von Jakarta, genau genommen in einem heruntergekommenen Hochhaus, das als Hauptquartier eines Drogenbossen dient. Der thront im 15.Stock, unerreicht vom Gesetz. In den Wohnungen anscheinend überwiegend Kriminelle und Drogenabhängige. Aber auch ein rechtschaffener Mann, der nur versucht sich um seine kranke Frau zu kümmern. Warum auch immer.
Nun versucht also ein Einsatzkommando der Polizei, das Hochaus zu stürmen. Sie kommen bis in den 6.Stock, bevor sie entdeckt werden, und das Gemetzel kann beginnen. Der Gangster-Boss ruft zum großen Hack & Slash auf und stellt mietfreies Wohnen als Preis in Aussicht! Da springen also gleich zahlreiche Bewohner aus allen möglichen Türen um den 20 Polizisten den Gar aus zu machen. Die verschießen erstmal den Großteil ihrer Munition und die wenigen die dann noch übrig bleiben müssen sich im Kung-Fu-Stil beweisen, gepaart mit Macheten und Messern die für ordentlich Slice & Dice sorgen. Jeder Kampf natürlich auf Leben und Tod, es geht ja schließlich um mietfreies Wohnen. Wer setzt dafür nicht gerne sein Leben aufs Spiel. Im Abspann sind die ganzen Angreifer dann auch schön nummeriert aufgelistet, je nachdem in welchem Stockwerk sie mit welcher Waffe zum Einsatz gekommen sind. Etwa eine Stunde lang dauert das Massaker, aber dann sind die meisten auch schon am Boden. Manche zucken noch blutend vor sich hin.

Seltsamerweise war ich gleichzeitig entsetzt, angewidert und gelangweilt von soviel sinnloser Gewalt. Denn bei aller Action will so gar keine Spannung aufkommen. Wie auch, wenn von all diesen ganzen Figuren werden vorab gerade mal zwei vorgestellt werden: Ein junger Polizist beim morgendlichen Training und wie er sich von seiner schwangeren Frau verabschiedet. Und ein junger Gangster beim morgendlichen Gebet Richtung Mekka. Die beiden stehen dann natürlich auch in Verbindung: Es sind Brüder. Jeder will den anderen retten, aber keiner will vom anderen gerettet werden. Am Ende müssen sie aber doch Seite an Seite kämpfen um zu überleben. Originell ist was anderes.
Auch die zweite situative Einbettung wird schon sehr früh angedeutet: Ein Lieutenant erschießt brutal einen Jugendlichen. Das kann also schon mal kein guter Cop sein! Und in der Pause nach dem ersten Gemetzel stellt sich dann auch schon heraus: Der Einsatz ist illegal und es geht um korrupte Polizisten, die ihren Verdienst aufbessern wollen.

Nachdem diese Situationen also kurz näher dargestellt werden, müssen die letzten Überlebenden dann auch schon wieder zum großen Showdown antreten. Aber natürlich kämpfen sich am Ende doch ein paar bis in den 15.Stock durch und wollen dann nur noch eins: Wieder raus kommen.
Wem das am Ende wie gelingt... eigentlich hats mich schon gar nicht mehr interessiert. So viel Action, so wenig Handlung. Überraschenderweise wurde dieser Streifen bereits auf etlichen Festivals präsentiert, u.a. dem Sundace. Und tatsächlich soll nun auch schon ein U.S. Remake in Planung sein. Und das Original soll der Auftakt einer Trilogie gewesen sein. Ich versteh es nicht. Ist das vielleicht eine Fördermaßnahme für den indonesischen Film? Meiner Meinung nach gibt es doch wirklich schon genug handlungsarmes Gemetzel. Ich weiß nicht, warum das ausgerechnet die beste Action seit langem sein soll. Und was daran innovativ ist, konnte ich auch nicht so recht feststellen. Zugegeben: Die Kämpfe sind gut choreografiert und gerade wenn eine Mehrzahl der Gangster auf einen Cop einstürmen und der sich mutig behaupten kann ist die Geschwindigkeit und Präzision der Bewegungen eine beeindruckende Leistung. Aber das blutige Schlachtfeld am Ende jeder Szene ist einfach alles andere als schön anzusehen.