Montag, 14. Dezember 2009

Weihnachtswahn im Straßenverkehr

Was für eine Woche! Mittwoch meine erste Magisterprüfung bestanden (O-Ton meiner Professorin: "Das war eine sehr gute 2,0!"), Donnerstag den Schlaf der letzten Wochen nachholen und Fr, Sa und So hab ich insgesamt dann 25 Stunden gearbeitet. Am Sa habe ich damit meine persönliche Bestleistung von 13 Stunden Arbeit am Stück ohne Pause aufgestellt... ein Rekord den ich keinesfalls wiederholen oder gar noch überbieten möchte. Man ist halt doch keine 20 mehr....

Am Wochenende war dann auch noch Weihnachtsmarkt in Tübingen, was mal wieder Unmengen an Leuten in unser beschauliches Städtchen gelockt hat. Und da alle mit ihren großen Autos bis direkt in die Innenstadt fahren wollten, um sich dann zu wundern, dass es ja gar keine Parkplätze gibt, waren die Straßen dicht und das Chaos perfekt. Mein fahrtechnischer Favorit des Wochenendes war ein älteres Ehepaar in einem rießigen Landrover, die vor mir auf der 2-spurigen Einbahnstraße im etwa 100m langen Rückstau bis zur Ampel warten mussten (für alle Insider: Ampel Lustnauer Tor, kurz nachm Kino Arsenal). Dieser Landrover blinkt auf einmal. Einem Spurwechsel stände nun ja nichts im Wege und man lässt den guten Mann also mal etwas Platz. Statt die Spur zu wechseln, stell er sich dann aber erstmal quer über beide Spuren. Einen kurzen Moment beschleicht mich die Angst, dass da jemand kurz vor nem Amoklauf steht und nun gleich mit seinem Rießenauto alles platt walzen will. Der Landrover legt dann den Rückwärtsgang ein, rangiert etwas hin und her (alle anderen Fahrer neben und hinter mir lassen ihm dazu auch respektvoll den Platz) und schließlich steht er dann entgegen der Fahrtrichtung auf der linken Spur! Geistesgegenwärtig fahre ich dann rechts so schnell es geht an ihm vorbei, während ihm dann wohl auffallen musste, dass wenden in der Einbahnstraße generell einfach eine scheiß Idee ist.

Genauso verpeilt aber immerhin völlig harmlos war da hingegen der Typ, der mich auf der Straße angehalten hat um mich zu fragen, wo denn hier in Tübingen die evangelische Marienkirche sei. Ich glaube ja nicht, dass es irgendwo auf der Welt eine evangelische Marienkirche gibt (wenn doch, dann teilt mir das doch bitte mit!), aber in Tübingen gibt es ganz sicher keine. Der gute Mann wirkte etwas entsetzt und fragt dann nach irgendeiner evangelischen K irche mit einem ähnlichen Namen. Ich biete ihm darauf die Martinskirche an, die sich allerdings am anderen Ende der Stadt befindet und beschreibe ihm den Weg dorthin.
Ob der Martin nun aber tatsächlich die evangelische Maria war, konnte ich dann allerdings nicht mehr herausfinden.