Sonntag, 28. Oktober 2012

70 Jahr, Schnee im Haar

Mutters 70.Geburtstag - er ist erfolgreich gefeiert worden! Geschickterweise am längsten Tag des Jahres, denn weniger Zeit hätte auch gar nicht gereicht.

Auf der Arbeit war es zuletzt nämlich richtig anstrengend, nachdem ein Kollege einfach mal nicht mehr gekommen ist: Auto im Graben, Geld in die eigene Tasche und zahlreiche Pakete einfach liegengeblieben. Und ich durfte dann den ganzen Mist wieder Stück für Stück abtragen und mich durch unbekannte Teile der der Stadt kämpfen, u.a. durch die Fußgängerzone. Wo sich da überall noch eine Arztpraxis versteckt. Oder irgendeine Studenten-WG, die sich Autoteile bestellen und dann 2 Tage später wieder abholen lassen um sich dann wieder 2 Tage später neue.... nunja, man kennt sich mittlerweile auch schon mit Namen.

Bei allen Überstunden hätte ich letzten Freitag dann eigentlich frei haben sollen. Gerade den Vormittag hatte ich dann auch schon dafür verplant, endlich einen neuen Ausweis + Reisepass beantragen zu können. Denn irgendwie haben diese Ämter ja fast nur Vormittags offen und ich konnte auch nicht länger darauf warten, dass ich doch irgendwann mal donnerstags rechtzeitig nach Hause komme.
Aber wie es dann letztlich dazu kam, dass ich dann doch ausfahren musste und davor dann noch schnell auf dem Amt war... da geh ich am besten gar nicht weiter drauf ein. Und ich bin gespannt, wie groß das Chaos am Mo dann sein wird. Doch mein neuer Reisepass ist im Entstehen, was wichtig ist für meine nächsten Pläne und mir nun auch gedanklich über die nächsten Arbeitswochen helfen soll.

Ja, und dann der 70.Geburtstag! Wie anstrengende wenn die zu feiernde Person so gar nicht weiß, was wie sie denn eigentlich mit wem und wo und wie und überhaupt. Dann noch eine Meinungsverschiedenheit mit einer Schwester am Telefon ein paar Wochen vorher, die wieder alles etwas ändert. Doch am Tag vorher der plötzliche Wintereinbruch und die Unmöglichkeit des Autofahrens für verschiedene Personen von weiter her - in Endeffekt sogar ein eher glücklicher Umstand um mögliche Spannungen weiträumig zu umfahren. Eine kleinere verschneite Feier war mir sowieso lieber und irgendwie kam es mir auch ständig wie Weihnachten vor. Aber so weit im Jahr sind wir ja noch nicht.

Sonntag, 14. Oktober 2012

5 Nobelpreise und ein Todesfall

Hey, wir haben einen Nobelpreis bekommen, weil wir so friedlich sind! Also die EU. Aber ist da nicht letztens eine Politikerin in ein gewisses anderes EU-Land gereist und die Polizei musste für ihre Sicherheit sorgen, weil da doch etliche gar nicht so friedlich waren? Egal, die Kohle können wir auf jeden Fall gut brauchen, da haben die Schweden schon recht, dass sie da was innereuropäisch vergeben. Und vergleicht man mal mit vor 100 Jahren, dann ists halt doch schon friedlicher. Aber nach diesen Gesichtspunkten könne doch auch jeder beliebige Arzt den Nobelpreis für Medizin bekommen, oder? ;)
Nach Großbritannien und Frankreich geht ja auch etwas Geld, dazu nach China, Japan und natürlich in die USA. Kein Wunder, dass Russland sich nun etwas ärgert. Wollen wir mal hoffen, dass die auch weiter friedlich bleiben.

"Friedlich eingeschlafen" ist diese Woche auch der Musiker (und anscheinend auch Maler) Nils Koppruch mit nur 46 Jahren. Die genaueren Umstände sind der Öffentlichkeit nicht bekannt. Eigentlich wollte er in 2 Wochen auf Tour gehen. Weitläufig bekannt war er ja leider nicht, aber ein musikalisches Leben nach dem Tod gibt es auf jeden Fall.

Daher hier ein musikalischer Nachruf: "In die Stille"

Erzähl mir wir haben noch Zeit
Erzähl mir der Weg wird ganz leicht
Erzähl mir dass du bis ich geh bei mir bleibst
Erzähl wie das Schiff seine Küste erreicht


Und erzähl mir die Stille, mach dass ich weiß
Du bist immer noch da, auch wenn du schweigst


Sonntag, 30. September 2012

Das Navi im Abenteuermodus


Dem Straßenverlauf 3km folgen!

Nachdem ich in Grünkraut nun alle Pakete abgeliefert habe, muss ich nun nach Bodnegg. Nach Atzenweiler brauche ich heute nicht. Irgendwie nerven die ganzen Dörfer schon und die Strecken die ich wegen einzelnen Paketen fahren muss lohnen sich eigentlich nicht. Und jetzt im Herbst hab ich auch ständig einen Traktor vor mir, der gerade von der Apfelernte kommt. So ganz kleine und schmale Traktoren sind das, die dann 4 bis 5 Anhänger mit Äpfeln hinten angehängt haben. Und jedes Mal wenn ich hinter so einem herfahren muss, denke ich dass ich mir so eine lange Greifzange zulegen sollte, mit der ich mir dann einen Apfel holen könnte. Generell wäre so eine Zange ja praktisch, z.B. wenn...

In 500m links abbiegen!

...ehmm. Jetzt schon? Ist das nicht etwas früh. Naja, anscheinend gibt es da also auch noch einen anderen Weg. Vielleicht ist der ja kürzer. Aber sollte ich nicht so langsam mal eine Straße sehen?

Jetzt links abbiegen!

Jetzt? Tatsächlich, da gibts einen Weg. Der ist aber schmal. Und steil. Wenn mir jetzt jemand entgegenkommt... Meine Güte, ist das kurvig. Und links gehts ganz schön steil die Wiese runter.

In 500m rechts abbiegen!

Na, da bin ich mal gespannt, was da jetzt kommt. Schlechter kann die Straße ja eigentlich gar nicht mehr werden. Oh, und zur linken geht es nun nach "Grub 5". Zum Glück fahr ich da nicht hin.

Jetzt rechts abbiegen!

Ey, das ist ein Kiesweg! Und rechts wie links Felder. Und wenn mich nicht alles täuscht führt der Weg da vorne in den Wald hinein. Hast du ne Ahnung, wo wir denn gerade sind? Aber umdrehen kann ich hier auch nicht...

Sie nähern sich dem Ziel!

WIE BITTE? Wir müssen zum Dorfplatz in Bodnegg, gegenüber vom Rathaus und nicht mitten in den Wald rein. Bist du vielleicht etwas verwirrt? Die Kuh da links schaut mich auch schon ganz verwirrt an. Und jetzt fahren wir in den Wald hinein. Na toll. Wahrscheinlich darf ich das jetzt gleich alles wieder rückwärts raus fahren, weils gleich nicht weiter geht.

In 200m haben Sie ihr Ziel erreicht. Das Ziel liegt links!

Wie schön. Und dass links gerade ein Misthaufen vor sich hindampft hat wahrscheinlich nichts zu bedeuten. So ein Kack. Und diese Schlaglöcher im Weg... ohje-ohje. Aber ist das da vorne nicht ein Haus? Ja, ein Haus! Aber der Weg wird hier jetzt schon extrem steil...

In 100m haben Sie ihr Ziel erreicht!

Ok, mit Vollgas die Steigung hoch, nicht auf dem Kies wegrutschen und nicht ins Loch in der Wegmitte fahren und umkippen. Wenn ich hier im Wald auf der Strecke bleibe... Ui-ui, das war jetzt etwas zuviel Gas und wir sind vom steilen Kiesweg auf die ebene, frisch geteerte Straße geschanzt. Egal, es scheint geklappt zu haben. Und jetzt kommt hier gleich das Rathaus von Bodnegg??

Sie haben ihr Ziel erreicht! Das Ziel liegt links!

Tatsächlich. Meine Fresse. Aber eigentlich würde ich diesen Abenteuermodus im Navi doch gerne ausschalten. Aber anscheinend geht das nicht.

Montag, 24. September 2012

Lange Samstage

Wenn einmal was los ist, dann kommts auch immer gleich geballt!

Samstag vor einer Woche stand ein Kurztrip nach Baden-Baden zum New Pop Festival auf dem Programm.
Schon als Jugendlicher als sie dort Alanis Morissette zu Gast hatten wollte ich da irgendwann auch mal hin. Aber einerseits sind die Karten immer super schnell ausverkauft und andererseits liegt ja nun Baden-Baden auch nicht um die Ecke. Dieses Jahr wurden die Karten nun erstmals verlost unter allen, die sich eingetragen hatten. Und ich hatte Glück und habe Karten für Kraftklub bekommen! War zwar nicht meine erste Wahl, aber was solls: Auf gings in den spießigen Kurort, der sich für 3 Tage als Festival-Stadt verkleidet hatte. Das ganze Ambiente ist einfach außergewöhnlich: Statt schlammige Wiesen a la Rock am Ring gibts nen roten Teppich durch die ganze Stadt! Und während man draußen auf den Einlass zum Konzert im Kurhaus wartet, sieht man durchs Fenster Männer im Anzug am Pokertisch. Vom Kontrast her hat es dann auch wunderbar gepasst, dass ich ausgerechnet beim rockigsten Event hautnah mit dabei war. Die übrigen Konzerte gabs dann draußen auf der Videowand zu sehen und Nachts war ich dann doch froh, dass ich rechtzeitig ein Hotelzimmer gebucht hatte und meinen ursprünglichen Camping-Plan verworfen hatte. Denn ein bischen kalt wars schon. ;)



Und letzten Samstag dann die Wiesn-Eröffnung in München! Letztes Jahr habe ich ja erstmals die Wasn erkundet und dachte eigentlich, dass das nun genug Volksfeste für die nächsten Jahre für mich waren. Aber nun hat dieses Jahr mein Chef auf die Wiesn eingeladen - warum also nicht? Früh morgens mit dem ersten Zug nach München um sich dann vor nem Bierzelt anstellen zu können. Doch als es dann endlich öffnen sollte stellte sich heraus: Wir und die übrige Menge standen vor einem Ausgang und nicht vor einem Eingang. Also weiter zum nächsten Zelt, wo wir dann nicht nur reingekommen sind sondern auch tolle Sitzplätze bekommen habe. Um 12h war dann der Anstich im Nachbarzelt worauf in allen Zelten die Biere flossen! "Ein bischen Spaß muss sein" sang uns der Roberto Blanco höchstpersönlich von der Bühne aus zu und irgendwo im Zelt auf der Promi-Tribüne saßen wohl auch Marianne & Michael. Aber man kann sichs halt nicht immer aussuchen, mit wem man im selben Zelt sitzt. ;)
Musik gabs diesmal allerdings nicht vom Band sondern nur von der Band, also der Blaskapelle. Immerhin also kein DJ Bobo! Die unmenschlich hohen Preise musste ich zum Glück nicht selbst bezahlen... denn wenn der Liter Wasser immer noch 8 Euro kostet, dann ist mir das ehrlich gesagt schon etwas zu viel. Denn so außergewöhnlich fand ich den Bierzelt Spaß nun auch wieder nicht. Aber nun hab ichs ja auch mal miterlebt. ^^

Donnerstag, 13. September 2012

Fiese Mischmuscheln

Kennt ihr das? Ihr kommt Abends müde nach der Arbeit nach Hause und wollt eigentlich nur noch aufs Sofa und keinen Schritt mehr tun. Aber vielleicht vorher noch ein paar Schritte zum Kühlschrank und was leckeres zu Essen daraus hervor holen. Doch der Kühlschrank ist leer...

Das Sofa muss also warten und stattdessen wird der Supermarkt aufgesucht. Und so lief ich dann also müde durch die Gänge ohne recht zu wissen, was genau ich denn eigentlich suchen soll. Schließlich fiel mein Blick auf ein Schild auf dem ich lese "Fiese Mischmuscheln" (statt frische Miesmuscheln). Doch statt meinen Fehler zu bemerken, bleibe ich erstmal stehen und schaue mir genauer an, was es da denn gibt. Und in der Tat muss ich festellen, dass diese Muscheln wirklich richtig fies aussehen. Und dann bemerke ich meinen Fehler und muss loslachen. Und lache. Und lache. Und bewege mich langsam zur Kasse und kichere immerzu vor mich hin. Und finde mich selbst dabei unglaublich peinlich, kann aber einfach nicht aufhören. Ich versuche zwar noch, an ein paar Regalen ein paar Sachen zu holen, aber sobald ich irgendwo mal länger stehenbleibe bricht das Lachen wieder neu heraus und andere Leute drehen sich schon sehr irritiert um. Ohje, wie peinlich. Immerhin verzichte ich so bereitwillig auf die Süßigkeitenabteilung.

Zum Glück gibts in dem Supermarkt Kassenstationen an denen man selbst scannen kann. Denn sonst hätte ich mich vor dem Kassenpersonal vermutlich weggeschmissen. Stattdessen stecke ich dann an der Zahlstation erstmal meine Karte verkehrt herum ins Gerät, das daraufhin so überfordert ist, dass erstmal Personal zur Hilfe eilen muss. Eine freundliche Frau eilt herbei, drückt ein paar Knöpfe und siehe da: Die komplette Zahlstation gibt komplett den Geist auf! Die Frau bekommt einen hochroten Kopf und will mich beschwichtigen, dass das wirklich nicht meine Schuld sei. Aber mir ist das Lachen eh noch nicht vergangen, auch wenn ich nun mein Zeug an der nächsten Station nochmal scannen muss. Und als ich dann fertig bin, und gerade gehen will, taucht die Frau nochmal auf und drückt mir eine kleine Schachtel Pralinen in die Hand, wegen der Mühe die ich wegen dem technischen Defekt hatte.

Drogen? Brauch ich gar nicht. Gebt mir einfach nur ein Schlafdefizit.

Sonntag, 2. September 2012

Fahrradmesse

Es gibt Leute, die tragen Eulen nach Athen. Und es gibt Leute wie mich, die Fahrräder auf eine Fahrradmesse tragen!
Wenn in Friedrichshafen Messe ist, dann sind die Straßen hoffnungslos überlastet. Man glaubt gar nicht, wo die Leute schon überall parken müssen. Und dabei hab ich den Besuchertag am Samstag, zum Glück, gar nicht miterlebt.

Letzten Donnerstag durfte ich also mit dem Rad im Auto zur Messe fahren. Im strömenden Regen. Auch wenn man zum Ausladen nie lange draußen steht... nach 20mal ist man dann halt doch ziemlich nass. Und so lief ich da dann also durch die Messehalle: Nass und mit nem Karton in der Größe eines Fahrrads auf dem Sackkarren vor mir. Zwischen all den Anzug-Menschen durch, von denen etwa die Hälfte Asiaten waren und  Mini-Rollkoffer hinter sich gezogen haben. Zwischendurch hat mich auch mal jemand komisch angeschaut... aber was sollte ich auch sonst machen. Als ich dann endlich am gesuchten Stand war, waren dir dort auch noch ziemlich unfreundlich und herablassend. Was muss der Lieferjunge auch einfach so in den Schicki-Micki Stand der neuesten Mountainbikes überhaupt reinplatzen. Aber selber Schuld, wenn die ihr Zeug nicht früher bestellen können. Aber in solchen Situationen kannst du eh nur ruhig und gelassen bleiben und darfst dich nicht unnötig klein machen lassen. Schließlich wollen die ja auch was von mir und selbst wenn sie die Annahme verweigern würden, wär das dann letztlich mir egal, solange sie mir nichts vorzuwerfen haben. Aber dann bekomme ich die Unterschrift ja doch und ich kann mich verdrücken. Aber nicht direkt Richtung Ausgang, sondern frech wie ich bin dreh ich eben mal noch eine Ehrenrunde. Denn das war nämlich eh mein letztes Paket für heute und ich kann ganz offiziell meinen Feierabend mit ner kleinen Runde über die Messe beginnen: Fahrradhelme, die irgendwie sehr gewöhnlich aussehen. Sonstige Kleidung fürs Fahrradfahren, ne übermäßig große Auswahl an Satteln in verschiedenen Formen und Farben. Dann auch ein paar Fahrräder für verschiedene Zwecke, aber nichts von wegen "Haste noch nicht gesehen!" Nur an einer Ecke hatte sich eine Menschentraube gebildet. Was es da wohl spektakuläres zu sehen gibt? Na, was wohl: Eine Frau auf einem Fahrrad in knappen und engen Klamotten. Daher auch die Männertraube, die mit fachkundigem Auge das Fahrgestell begutachtet. Mir ist das alles aber zu Klischebeladen und auch irgendwie langweilig. Natürlich schau ich mir auch gerne schöne Menschen an... aber nicht wenn sie sich auf einer Bühne zur Fleischbeschau präsentieren müssen.

Aber warum so viele Asiaten sich für Fahrräder am Bodensee interessieren? Hat jemand ne Idee?

Samstag, 11. August 2012

Dinner mit Vogel

Es soll ja Leute geben, die viel Geld für Diäten ausgeben. Ich hingegen verliere lieber Gewicht, indem ich Geld verdiene: In 4 Wochen hab ich jetzt schon 8 Kilos runter gelaufen, geschleppt und geschwitzt! So ganz nebenbei, während ich sogar etwas mehr Cola trinke und Fast Food esse als zuvor. Aber auch mehr Obst , denn dort unten am Bodensee kommt schon alle Nase lang an nem Stand vorbei, an dem ein Bauer die ersten Äpfel der Saison oder die letzten Beeren anbietet. ^^

Aber zurück zum Fast Food: Letztens saß ich also nach Feierabend im Außenbereich einer bekannten Hamburgervertriebsstelle und war freudig überrascht ob der Abwesenheit anderer Menschen und der daraus resultierenden Ruhe. Ich sitze im Schatten unter einem großen Schirm, die Sonne scheint heiß und es regt sich kein Lüftchen. Nur eine Menge Vögel sind herumgeflattert, bzw. haben sich an schattige Örtchen gesetzt und ihr Gefieder aufgeplustert. Und plötzlich flog ein Spatz auf die gegenüberliegende Ecke des Tisches. Nur ganz kurz, und dann gleich wieder weg. Kurze Zeit später nochmal, doch diesmal bleibt er etwas länger sitzen, dreht seinen Kopf etwas in meine Richtung und macht einen kleinen Sprung auf mich zu, bevor er wieder wegfliegt. Darauf das ganze mit 2 Hüpfern, mit denen er fast schon an mein Tablett herankommt.
Bettelt der mich gerade um Essen an? Na, da kann ich doch aushelfen! Ich breche eine Pommesspitze ab und lege sie etwa an die Stelle, wo der Vogel zuletzt hingehüpft ist. Allerdings sitzt der Vogel nun am leeren Nachbartisch und richtet abwechselnd das eine und dann das andere Auge auf mich. Gerade als ich denke, dass er sich jetzt wohl doch nicht mehr traut, setzt er blitzschnell zum Flug an und schnappt sich das Stück frittierte Kartoffel quasi im Vorbeifliegen. Ob das eigentlich gesund ist, wenn der das jetzt isst? Keine Ahnung, aber kurze Zeit später  hockt er wieder auf dem Tisch und schaut mich an. Also lege ich ihm nochmal ein etwas größeres Stück hin. Diesmal nimmt er sich das nicht nur mit mehr Ruhe, sondern fliegt damit auch lediglich auf die Stuhllehne gegenüber und knuspert dort etwas herum. Im Grunde sitze ich jetzt also einem Vogel gegenüber und beide essen wir mehr oder weniger das selbe. Der Forschergeist in mir meldet sich dann auch gleich zu Wort und will mich dazu drängen, doch auch mal ein Stück Rindfleisch hinzulegen. Doch mein Verstand ist zum Glück schneller: Willst du wirklich dazu beitragen fleischfressende Vögel zu züchten?

Doch dann ists plötzlich eh vorbei mit der Idylle, weil das Burgerhaus-Personal auf einem kleinen Bagger angefahren kommt, um dürres Gestrüpp am Wegesrand zu entfernen. Die Vögel nehmen natürlich gleich im großen Stil reiß aus. Und auch mir wird das alles hier langsam doch zu bizarr, ich esse auf und gehe.